Ende der Ausgangssperre Niederlande wollen Lockdown trotz hoher Infektionsrate lockern

Den Haag · Obwohl die Infektionszahlen in den Niederlanden immer noch sehr hoch sind, werden die Corona-Maßnahmen gelockert. Nach vier Monaten strengen Lockdowns wird die abendliche Ausgangssperre aufgehoben, und die Terrassen der Cafés und Geschäfte dürfen unter Auflagen wieder öffnen.

 Ein geschlossener Restaurant-Außenbereichs auf dem fast leeren Damplatz in Amsterdam (Archivbild).

Ein geschlossener Restaurant-Außenbereichs auf dem fast leeren Damplatz in Amsterdam (Archivbild).

Foto: dpa/Paulo Amorim

Das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag in Den Haag an. Die Lockerungen sollen ab dem 28. April gelten. „Wir wagen das Risiko, am 28. April den ersten vorsichtigen Schritt zu machen“, sagte der Premier.

Rutte räumte ein, dass die Lockerung angesichts der steigenden Zahlen riskant sei. Die Prognosen seien jedoch vorsichtig optimistisch. In den vergangenen sieben Tagen waren knapp 54 000 Neuinfektionen registriert worden, rund 5,3 Prozent mehr als in der Woche zuvor. Mit rund 280 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen sind die Niederlande nach wie vor ein Hochinzidenzland. „Der Druck durch die Corona-Epidemie auf Krankenhäuser, Gesundheitsämter und andere Dienste wie Hausärzte bleibt unvermindert hoch“, teilte das nationale Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM mit.

Die abendliche Ausgangssperre war Ende Januar eingeführt worden. Sie wird komplett aufgehoben. Der Besuch von „terrasjes“ ist nach Mitteilung des Premier an Auflagen gebunden. So dürfen diese nur von 12 bis 18 Uhr geöffnet sein und nur eine begrenzte Zahl von Gästen aufnehmen. Vor allem Bürgermeister der Großstädte hatten gefordert, die Terrassen zu öffnen. Bei schönem Wetter sind die Parks oft überfüllt, dabei werden Abstandsregeln nicht eingehalten.

Auch Geschäfte dürfen ab 28. April wieder Kunden empfangen. Das „Shoppen mit Termin“ wird abgeschafft. Die Niederländer dürfen ab Ende April auch wieder zwei Besucher statt bisher nur einen zu Hause empfangen.

(felt/dpa)
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