Sorge vor Omikron-Variante Niederlande verlängern Abend-Lockdown – Grundschulen schließen

Den Haag · Restaurants, Sportstätten, Kultureinrichtungen und Geschäfte schließen bis zum 14. Januar weiterhin täglich um 17 Uhr. Außerdem werden die Grundschüler früher in die Weihnachtsferien entlassen. Das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend an.

 Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte teilte am Dienstag mit, dass der teilweise Lockdown verlängert wird.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte teilte am Dienstag mit, dass der teilweise Lockdown verlängert wird.

Foto: dpa/Jeroen Jumelet

Angesichts des anhaltenden Drucks auf Krankenhäuser und aus Sorge vor der schnellen Verbreitung der Omikron-Variante des Corona-Virus verlängern die Niederlande den Abend-Lockdown um weitere vier Wochen. Gaststätten, Kultur, Sport und Geschäfte – mit Ausnahme von Supermärkten – müssen bis zum 14. Januar weiter täglich um 17 Uhr schließen. Außerdem werden die Weihnachtsferien der Grundschüler um eine Woche vorgezogen. Weiterhin dürfen die Menschen zu Hause nur vier Gäste empfangen. Das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag an.

„Das ist natürlich nicht die frohe Botschaft, die wir uns vor Weihnachten erhofft hatten. Aber es ist keine Überraschung“, sagte Rutte vor Journalisten. „Diese Verlängerung ist unvermeidlich.“ Zwar scheine der Höhepunkt der jüngsten Welle überschritten zu sein. „Aber es gibt Grund zur Sorge.“ Rutte verwies besonders auf die schnelle Verbreitung der Omikron-Variante. Die Infektionszahlen seien zu hoch, sagte Rutte. „Solange die Krankenhäuser voll liegen mit Covid-Patienten, müssen wir das Virus zurückdrängen.“

Die Niederlande hatten im September fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Im Oktober wurden jedoch neue Auflagen eingeführt, Ende November traten der nun verlängerte abendliche Lockdown und verschärfte Kontaktbeschränkungen in Kraft. Seitdem kam es regelmäßig zu Protesten, immer wieder begleitet von teils heftigen Ausschreitungen und Gewalt.

In den vergangenen sieben Tagen war die Zahl der Neuinfektionen um 21 Prozent zurückgegangen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt den Angaben der Behörden zufolge nun bei 655 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Wert bei 375. Die Zahlen sind nach Angaben der Behörden aber möglicherweise verzerrt, da Menschen mit Symptomen nun sich selbst testen und nicht länger Testzentren aufsuchen sollen.

(jma/lha/dpa/afp)
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