Hof in den Niederlanden Experten finden Rinderwahn-Erreger in Kuh-Kadaver

Den Haag · Auf einem Bauernhof in den Niederlanden ist in einem Kuh-Kadaver der Erreger für den sogenannten Rinderwahn entdeckt worden. Das teilte das Landwirtschaftsministerium am Mittwoch dem Parlament in Den Haag mit.

In den Niederlanden ist ein Fall der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, des sogenannten Rinderwahns BSE, bei einer toten Kuh festgestellt worden. Das infizierte Tier „gelangte nicht in die Nahrungskette und stellte kein Risiko für die Lebensmittelsicherheit dar“, versicherte am Mittwoch Landwirtschaftsminister Piet Adema. Der betroffene landwirtschaftliche Betrieb sei abgeriegelt worden, es werde nach dem Ursprung der Infektion gesucht.

Alle Nachkommen, Tiere, die mit der Kuh aufgewachsen sind, oder solche, die dasselbe Futter erhalten haben, „werden aufgespürt, auf BSE getestet und vernichtet“, fügte Adema hinzu. Angaben dazu, wo sich der Betrieb befindet, machte der Minister nicht.

BSE - der Rinderwahn
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Foto: ddp

Niederländische Experten untersuchten demnach auch, ob es sich um eine „klassische“ oder „atypische“ Variante der Krankheit handelt. Die klassische Form wird verbreitet, wenn Landwirte Rinder mit dem Fleisch- und Knochenmehl von toten und infizierten Tieren füttern. Die atypische Form tritt sporadisch bei älteren Kühen auf. Sollte es sich um einen solchen Fall handeln, „ist diese Kontamination beseitigt“, sagte Adema.

Rinderwahn trat erstmals in den 1980er Jahren in Großbritannien auf und breitete sich in vielen Ländern Europas und der Welt aus. Die Krankheit löste eine massive Krise in der Rindfleischindustrie aus.

Die menschliche Form von Rinderwahn ist unheilbar. Sie führt zu einer fortschreitenden Zersetzung des Gehirns und löst plötzlichen Erinnerungsverlust, Steh- und Bewegungsstörungen sowie Verhaltensveränderungen aus. Patienten sterben meist innerhalb eines Jahres. Die Krankheit ist allerdings sehr selten, eine Mehrheit der Bevölkerung ist vermutlich resistent gegen eine Übertragung durch die Aufnahme BSE-verseuchter Nahrung.

(felt/dpa)
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