Unglücksursache unklar Neun Verletzte bei Explosion in Wiesbadener Kaufhaus

Wiesbaden (rpo). Neun Menschen sind bei einer Explosion in einem Wiesbadener Kaufhaus verletzt worden. Laut Polizei gibt es keinerlei Hinweise auf einen Anschlag.

Die Detonation war nach Polizeiangaben möglicherweise Folge eines Schwelbrandes in einer Abstellkammer. Dort hätten sich starke Reinigungsmittel befunden, sagte Polizeisprecher Gunther Winnen am Abend der Nachrichtenagentur AP.

Die Wucht der Explosion, die sich gegen 16.00 Uhr ereignete, führte zu erheblichen Zerstörungen auf der Verkaufsfläche im zweiten Obergeschoss. Vier der Verletzten kamen mit Schnittwunden und leichten Verbrennungen ins Krankenhaus. Die Explosion ließ Teile der abgehängten Decke einstürzen und stürzte Einrichtungsgegenstände um. Nach Angaben der Feuerwehr wurden mehrere Menschen von herumfliegenden Splittern getroffen.

Zuvor hatte bereits die Karstadt-Filialleitung von einer Explosion in einem Nebenraum gesprochen, was die Feuerwehr zunächst dementierte. Polizeisprecher Winnen konnte nicht sagen, welches Mittel die Explosion und was den Brand oder die Hitzentwicklung ausgelöst haben könnte. Im ganzen Haus habe Rauchverbot bestanden. Der Schwelbrand sei vermutlich durch die Sprinkleranlage gelöscht worden. Winnen betonte, dass die Unglücksursache offiziell noch nicht geklärt sei.

Feuerwehr-Einsatzleiter Carsten Böhm sprach von "sehr geringen Brandschäden". Allerdings seien die beiden Aufzüge beschädigt worden. Es sei aber niemand verletzt worden, der zum Zeitpunkt der Explosion in den Liften war, wie Böhm sagte. In der Etage befand sich die Herrenbekleidungs-Abteilung. Das ganze Kaufhaus sei "sehr schnell geräumt worden", sagte Böhm. Den Schaden schätzte er vorläufig auf 500.000 Euro.

Ein Zeuge bezeichnete den Unglücksort hinterher als "verwüstet" und sagte, es sei erstaunlich, dass nicht mehr Menschen verletzt worden seien.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort