London Neue Rolle für Meghan Markle

London · Im britischen Königshaus läuten wieder die Hochzeitsglocken. Prinz Harry, der Fünfte in der Thronfolge, heiratet Meghan Markle, eine geschiedene Amerikanerin, die als Schauspielerin aus der Fernsehserie "Suits" bekannt ist.

Jetzt ist es amtlich. Prinz Harry wird seine Freundin, die amerikanische Schauspielerin Meghan Markle, heiraten. Nachdem sich in der letzten Woche die Gerüchte überschlugen, gab gestern Clarence House, die offizielle Residenz von Prinz Harrys Vater und Thronfolger Prinz Charles, die Verlobung bekannt. Die Heirat werde im nächsten Frühjahr stattfinden, so das Statement. Wann genau, ist nicht bekannt, aber die Spekulationen haben begonnen: Britische Medien tippen auf März. Denn im April soll das dritte Kind von Prinz William - Harrys Bruder - und Herzogin Kate (beide 35) zur Welt kommen.

Prinz Harry habe "Ihre Majestät die Queen und andere enge Mitglieder seiner Familie informiert" und auch "die Einwilligung der Eltern von Frau Markle gesucht und erhalten". Die Verlobung, verriet die Ankündigung, habe schon früher in diesem Monat stattgefunden. Weitere Details zur bevorstehenden Heirat würden "zur gegebenen Zeit" bekannt gegeben. Das junge Paar wird bis auf weiteres zusammen im Nottingham Cottage, einem Vier-Zimmer-Häuschen auf dem Areal des Kensington Palastes, wohnen.

Die Gerüchte, dass eine Verlobung ins Haus stünde, nahmen Fahrt auf, nachdem Meghan Markle die Dreharbeiten zur letzten Staffel der Fernsehserie "Suits" in Kanada abgeschlossen hatte und nach London flog. Unbestätigte Berichte, dass sie ihre beiden Hunde Bogart und Guy impfen ließ und nach Großbritannien überführte, heizten die Gerüchteküche weiter an.

Den Heiratsantrag hat Harry seiner Freundin bei einem gemeinsamen Essen im November gemacht - inklusive Kniefall. Sie habe den Antrag sofort akzeptiert, berichtete das Paar in einem BBC-Interview. Harry sei während eines gemeinsamen Abendessens niedergekniet, erzählte die 36-jährige US-Schauspielerin über den Abend in Harrys Haus auf dem Gelände des Kensington-Palasts in London. "Es war einfach eine wunderbare Überraschung."

Dabei war das eigentlich keine Frage des Ob, sondern nur noch des Wann, nachdem Prinz Harry vor einem Jahr seine Liebe zu Meghan Markle in einem offiziellen Statement verkündet und die Medien aufgefordert hatte, ihre Privatsphäre zu respektieren. Es war ein beispielloser Schritt, aber wohl notwendig, nachdem es in den britischen Medien einige unappetitliche Berichte über die 36-Jährige gegeben hatte. Einige Kritiker mäkelten darüber, dass sie drei Jahre älter als der Prinz ist, andere waren empört, dass sie schon einmal verheiratet und jetzt geschieden sei und kritisierten, dass sie in mehr oder weniger expliziten Sex-Szenen in der Fernsehserie "Suits" aufgetreten wäre. Besonders unappetitlich waren Kommentare über ihre Hautfarbe - Meghan Markle ist die Tochter einer afro-amerikanischen Mutter und eines weißen Vaters.

Mittlerweile scheinen diese Vorbehalte vom Tisch - Meghan Markle erfreut sich einer überwiegend positiven Presse und die Briten sind entzückt, dass Prinz Harry nach vielen Anläufen endlich eine Lebensgefährtin gefunden hat. "Wann wusste ich, dass sie die Richtige ist? Beim ersten Mal, als wir uns gesehen haben", rief Prinz Harry den Fotografen gestern zu. Die 36-Jährige hat tatsächlich ihren eigenen Kopf und hatte das schon als elfjähriges Mädchen unter Beweis gestellt. Damals schrieb sie einen Brief an die First Lady Hillary Clinton, weil sie sich über eine Fernsehwerbung ärgerte, die die Rolle der Frau aufs Abwaschen reduzierte. Mit Erfolg: Die Werbung wurde eingestellt.

Was ihrer neuen royalen Verwandtschaft gefallen wird, ist mit Sicherheit das soziale Engagement: Markle setzt sich schon seit langem für gute Zwecke ein. Die Amerikanerin arbeitete für die Wohlfahrtsorganisation "One Young World", engagierte sich als Feministin für die "United Nations Women" und repräsentierte als Botschafterin das Hilfswerk "World Vision Canada", für das sie nach Ruanda reiste, um eine Kampagne für sauberes Wasser zu führen. Auch Harry, dessen Job vor allem in karitativer Arbeit besteht, hat sich in Afrika bei Projekten engagiert. Eine Frau mit Erfahrung in humanitärem Engagement wird gut an seine Seite passen.

Königin Elizabeth II. und Prinz Philip ließen wissen, sie seien "hocherfreut und wünschen dem Paar alles Glück".

(RP)
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