Überdosis Arsen oder doch Magenkrebs? Napoleon vergiftet?

Paris (AP) Napoleon ist Wissenschaftlern zufolge vermutlich doch mit Arsen vergiftet worden. Die Überdosis eines eingenommenen Abführmittels habe die Wirkung des Gifts verstärkt, erklärten mehrere Experten am Donnerstag auf einer Konferenz der internationalen Napoleon-Gesellschaft in Paris. Über die Todesursache des französischen Kaisers, der am 5. Mai 1821 im Exil auf der Atlantikinsel St. Helena starb, wird seit einigen Jahren spekuliert.

Historikern zufolge erlag der berühmte Franzose einem Magenkrebsleiden. Allerdings wurde in seinem Haar Arsen nachgewiesen - was Gegner der Vergiftungstheorie damit erklären, dass es nach dem Tod Napoleons zur Konservierung der kaiserlichen Haare eingesetzt worden sei.

Neuere Untersuchungen unter anderem im Labor der US-Bundespolizei FBI ließen aber den Schluss zu, dass Napoleon das Gift eingenommen habe, erläuterte jetzt die Napoleon-Gesellschaft. Die aus 300 Mitgliedern bestehende Organisation mit Sitz im kanadischen Montreal widmet sich der Forschung über den Kaiser und die Zeit, in der er lebte.

Der Tod Napoleons gibt seit langem Anlass zu Spekulationen. So kursiert die Theorie über eine Vergiftung, über Magenkrebs, über Selbstmord und über Sterben als Folge mangelnden Lebenswillens und Depressionen. Auch mögliche Täter im Falle einer Bestätigung der Mordthese wurden bereits genannt: Ganz oben auf der Liste der Verdächtigen stehen die Engländer, die St. Helena damals verwalteten

(RPO Archiv)
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