Neuss Nachtflohmärkte - neuer Trend für Städter

Neuss · Vor allem junge Menschen mögen den Mix aus Einkaufen und Party. Heute ist ein Markt in Neuss.

Shoppen, wenn andere schlafen gehen - das macht den Reiz der Nachtflohmärkte aus. Der Trend schwappt aus Asien herüber, wo diese Märkte eine lange Tradition besitzen. Rund 2500 Besucher und etwa 100 Aussteller verzeichnen zum Beispiel regelmäßig die Nachtflohmärkte vom "Mädelsflohmarkt Weiberkram" - heute im alten Güterbahnhof "Gare du Neuss" von 20 Uhr bis zwei Uhr nachts. Gedacht sind die Märkte vor allem für Frauen und Mädchen, die Vintage- und Second-Hand-Kleidung kaufen oder verkaufen wollen. Eher für Männer gibt es zehnmal im Jahr "Beats und Bummel". Ein DJ begleitet die meisten Abende musikalisch.

"Heute gibt es Nachtflohmärkte in fast jeder Großstadt Deutschlands", sagt Michael Krencky, Betreiber der Internetseite meine-flohmarkt-termine. "Vor rund sechs Jahren kamen die Veranstaltungen erstmals in Berlin auf und verbreiteten sich weiter." Den besonderen Reiz der Veranstaltungen sieht Melanie Schmitz, Gründerin des "Mädelsflohmarkts Weiberkram", in der speziellen Verkaufszeit. "Weder Besucher noch Aussteller müssen früh aufstehen." Bis zu 15 Nachtflohmärkte stellt Schmitz seit 2013 pro Jahr in NRW auf die Beine - und die Konkurrenz wächst.

Die Märkte zielen nicht nur auf ein junges Publikum ab. So hofft Melanie Schmitz, Menschen von 16 bis 65 Jahren anzusprechen. Das Durchschnittsalter liege aber bei 30 Jahren. Krencky sieht das genauso. "Junge Menschen fühlen sich von der Second-Hand-Kultur und der damit verbundenen Idee des Recyclings angezogen", sagt er. Einige Stände werden für junge Designer zum Schaufenster, wo sie ihre eigenen Werke ausstellen und verkaufen können. Für Krencky sind die Nachtflohmärkte damit auch eine "Plattform für junge Künstler". Gerade sie finden auch Gefallen an den ungewöhnlichen Veranstaltungsorten - wie dem "Gare du Neuss".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort