Auf Hotelbalkon im Wüstenstaat posiert Models droht nach Nacktshooting die Abschiebung aus Dubai

Dubai · Mindestens elf Models und ein russischer Staatsbürger sollen in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Sie wurden verhaftet, weil sie nackt auf einem Hotelbalkon in Dubai posiert hatten.

 Auf einem Balkon mit Blick auf die Marina Bay in Dubai haben mehrere Models nackt posiert. Jetzt sollen sie abgeschoben werden.

Auf einem Balkon mit Blick auf die Marina Bay in Dubai haben mehrere Models nackt posiert. Jetzt sollen sie abgeschoben werden.

Foto: Thinkstock/naufalmq

Nach Nacktaufnahmen und einem Video wurden in Dubai vor wenigen Tagen mehrere weibliche Models und ein Mann wegen öffentlicher Ausschweifungen und der Verbreitung von Pornographie verhaftet. Das teilte die Polizei Dubai mit. Medienberichten zufolge soll die Gruppe aus bis zu 40 Models aus Ostblockländern bestanden haben. Jetzt steht fest: Mindestens elf ukrainische Models und ein russischen Staatsbürger sollen in ihre Heimatländer abgeschoben werden.

Bei dem Russen handelt es sich Medienberichten zufolge um den Milliardär Aleksey Kontsov, einem IT-Spezialisten, der als Philanthrop und Playboy bezeichnet wird. Eines der Models wurde als die 27-jährige Ukrainerin Yana Graboshchuk identifiziert. Die Aufnahmen waren in einem Hochhaus an der Marina Bay in Dubai entstanden, also in der Nähe des weltberühmten „The Palm Jumeirah“. Bei dem Hotel, in dem die Aufnahmen entstanden sind, handelt es sich wahrscheinlich um das „Jumeirah Living Marina Gate“.

Mit einer Ausweisung aus den Emiraten kämen die Beteiligten glimpflich davon. Der Polizei Dubai zufolge droht den Beteiligten eigentlich eine Strafe von bis zu sechs Monaten Haft und 5000 Dirham, rund 1150 Euro. Nach Angaben des Generalstaatsanwalts Issam Issa al-Humaidan seien die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aber bereits abgeschlossen.

Radha Stirling, Direktorin und Gründerin von „Detained in Dubai“, zufolge, handele es sich bei den Aufnahmen möglicherweise um eine Arbeit für einen israelischen Pornokanal. „Ursprünglich wurde uns gesagt, dass es der israelische Ableger einer US-amerikanischen Erwachsenenseite sei und jetzt hören wir, dass es ein israelischer Pornokanal ist“, sagt Stirling. Die Menschen, darunter auch die Auswanderer-Gemeinschaften in Dubai, seien sehr verärgert über den Vorfall, der sich nur wenige Tage vor dem Fastenmonat Ramadan ereignet hatte. „Sie glauben, was diese Menschen versucht haben, war ziemlich niederträchtig, da sie genau wussten, dass die Gesetze zur Entblößung in den Vereinigten Arabischen Emiraten sehr streng sind“, so Stirling weiter. So seien in den Emiraten bereits Menschen dafür verhaftet worden, dass sie lediglich ein T-Shirt trugen.

Verhaftungen bei „unmoralischem Verhalten“ sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht ungewöhnlich. Verboten sind hier etwa das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit ohne Erlaubnis, das öffentliche Küssen oder das Teilen von pornografischen Inhalten. Auch zärtliche Berührungen sind in der Öffentlichkeit nicht gern gesehen. Da sich vor allem Dubai in den letzten Jahren immer mehr zu einem beliebten Touristenziel entwickelt hat, ignoriert die örtliche Polizei kleinere Verstöße von Ausländern in der Regel. Kommt es zu Verhaftungen, sind Ausweisungen allerdings eher die Ausnahme.

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