Schweizer Autofahrer gab entscheidenden Hinweis Mutmaßliche Mörder von Tom und Sonja in Aachen eingetroffen

Aachen/Eschweiler (rpo). Die mutmaßlichen Mörder von Tom und Sonja sind am Donnerstag den deutschen Behörden übergeben worden und in Aachen eingetroffen. Sie sollen noch am Abend vernommen werden.

Die mutmaßlichen Täter waren am Donnerstag in der Schweiz gefasst worden. Autofahrer hatten den Fluchtwagen der 28 und 33 Jahre alten Männer auf der Autobahn Richtung Zürich erkannt und per Handy die Fahnder alarmiert, wie die Schweizer Polizei in Solothurn berichtete. Die Verdächtigen wurden nach Angaben der Aachener Staatsanwaltschaft am Nachmittag in Lörrach den deutschen Behörden überstellt und sollen am Abend in Aachen eintreffen.

Gegen Markus Wirtz und Markus Lewendel waren am Mittwoch Haftbefehle wegen zweifachen Mordes erlassen worden. Die Männer sollen den elf Jahre alten Tom erwürgt und seine neunjährige Schwester erdrosselt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es Anzeichen für ein sexuelles Tatmotiv. Die Kinder waren vor knapp drei Wochen beim Spielen spurlos verschwunden.

Die tatverdächtigen Männer aus Eschweiler seien in der Schweiz mit dem schwarzen Fiat Punto unterwegs gewesen, nach dem gefahndet wurde, so die Schweizer Polizei. Auf Grund von Medienberichten hätten zwei Autofahrer das Fluchtfahrzeug erkannt und die Polizei alarmiert. Um 8.05 Uhr seien die Männer auf der A 2 vor dem Belchentunnel Richtung Basel festgenommen worden. Die bisher nicht vorbestraften Männer hätten keinen Widerstand geleistet und sich selbst stellen wollen. Im Auto habe eine Schreckschusspistole gelegen. Nach ihrer Ankunft in Aachen sollen sie "umfassend" polizeilich vernommen werden, kündigte Staatsanwalt Alexander Geimer an. Die 80-köpfige Mordkommission werde in unverminderter Stärke weiterarbeiten.

Der Hausmeister Lewendel und der Computerfachmann Wirtz wohnten als Nachbarn in einem Eschweiler Mehrfamilienhaus. Die Männer waren durch zwei entscheidende Hinweise aus der Bevölkerung ins Visier der Fahnder geraten. Ein Abgleich von genetischem Material und die Überprüfung von Fingerabdrücken hatten den Angaben zufolge die Übereinstimmung mit Spuren an einem Leichenfundort ergeben.

Die entscheidenden Hinweise auf die beiden Männer waren nach tagelangen Ermittlungen gekommen. Einer davon bezog sich auf eine Spezialzange für Elektroarbeiten, die vermutlich am Fundort einer Leiche gefunden wurde. Der zweite entscheidende Hinweis brachte die Ermittler auf den schwarzen Fiat, den die Männer später als Fluchtfahrzeug benutzten.

Am Donnerstag sollte ein Gentest stattfinden, zu dem die beiden möglicherweise ebenfalls aufgefordert waren. Als am Mittwoch der Haftbefehl wegen zweifachen Mordes ergangen war, befanden sich die Männer bereits auf der Flucht.

Der elfjährige Tom und die neun Jahre alte Sonja waren vor knapp drei Wochen vom Spielen nicht nach Hause zurückgekehrt. Tom wurde am Tag nach dem Verschwinden erwürgt an einem Waldparkplatz aufgefunden, rund 15 Kilometer von seinem zu Hause entfernt. Einige Tage später fanden Spaziergänger seine Schwester erdrosselt auf einem Waldweg rund 100 Kilometer entfernt. Hundertschaften der Polizei hatten tagelang nach Sonja gesucht. dpa si/kk/uk yynwk op

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