München München: Klinik überprüft Lebertransplantationen

München · Rund zwei Monate nach dem Bekanntwerden des Organspende-Skandals an deutschen Transplantationszentren gerät jetzt das Münchner Klinikum rechts der Isar ins Visier. Bei einer internen Überprüfung aller 163 Lebertransplantationen der vergangenen fünf Jahre wurden "einzelne Auffälligkeiten" entdeckt, wie die Klinik einräumte. Der Staatsanwaltschaft liegen bislang aber noch keine Hinweise auf einen strafrechtlich relevanten Anfangsverdacht vor. Laut Wissenschaftsministerium gibt es bislang keine Hinweise auf absichtliche Manipulationen.

Die Münchner Klinik entdeckte nach eigenen Angaben insbesondere "Unstimmigkeiten bei Angaben zur Dialyse sowie bei Laborwerten". Um die Auffälligkeiten aufzuklären, seien die Informationen an die Bundesärztekammer sowie an die Staatsanwaltschaft zur Prüfung weitergeleitet worden. Die Prüfungskommission der Bundesärztekammer sandte dem Klinikum gestern Fragen zu neun Transplantationsfällen zu. Die Klinik hatte als Reaktion auf den Organspende-Skandal in Göttingen und Regensburg bereits am 6. August eine Arbeitsgruppe mit der Überprüfung der Lebertransplantationen seit 2007 beauftragt. In Göttingen soll ein Oberarzt Krankenakten manipuliert haben, um Patienten auf der Warteliste für Spenderorgane ganz oben zu platzieren.

(RP)
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