Vanessa wurde in der Nacht zum Faschingsdienstag in ihrem Elternhaus in Gersthofen bei Augsburg getötet. Der Täter gelangte ins Haus, ohne Einbruchsspuren zu hinterlassen. Vanessas zehnjähriger Bruder schlief in seinem Zimmer und konnte sich danach an kein Geräusch erinnern. Als die Eltern von einem Faschingsball heimkamen, fanden sie ihre Tochter blutüberströmt vor. Am Montag wurde das Kind unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beerdigt.

Die Experten des Münchner Polizeipräsidiums sollen nun die "kriminalistische Kleinarbeit koordinieren und zusammenführen", wie Polizeisprecher Hartmann sagte. Dabei wollen die Beamten auch vergleichbare regionale und überregionale Fälle überprüfen. Der Sprecher wollte aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben dazu machen, ob in dem Einfamilienhaus oder an der Tatwaffe überhaupt Spuren des Täters entdeckt werden konnten.

Auch über das Motiv rätseln die Ermittler weiterhin: "Derzeit scheidet ein Sexualdelikt aus. Das Mädchen ist definitiv nicht vergewaltigt worden", sagte Hartmann. "Wir sind weiterhin auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen", fügte er hinzu.

Die meisten der vorliegenden Hinweise beziehen sich seinen Angaben zufolge auf das in der Nähe des Tatorts sicher gestellte 31 Zentimeter lange Küchenmesser mit dem Aufkleber "Qualität made in Solingen". Polizei und die Stadt Gersthofen hatten vergangene Woche eine Belohnung von 35.000 Euro zur Aufklärung des rätselhaften Mordfalls ausgesetzt.