Flohmarkt oder Netz-Auktion Wintermode zum kleinen Preis

Potsdam (rpo). Die neue Garderobe für die kommenden Wintermonate muss kein Vermögen kosten: Wer sich auf dem Flohmarkt, in Second-Hand-Läden oder bei Ebay umschaut, kann modische Markenklamotten zum kleinen Preis finden. Und mit etwas Glück findet man gar auf Omas Dachboden Ausgemustertes, das sich kaum von der aktuellen Vintage-Mode unterscheidet.

 Sparen beim Stöbern: Wer im Second-Hand-Laden oder auf dem Flohmarkt nach Klamotten Ausschau hält, schont meist seinen Geldbeutel.

Sparen beim Stöbern: Wer im Second-Hand-Laden oder auf dem Flohmarkt nach Klamotten Ausschau hält, schont meist seinen Geldbeutel.

Foto: Arnd Petry, gms

Schlussverkauf, Summer Sale, Final Reduction: Mode zum kleinen Preis hängt gegen Ende des Sommers an jeder Ecke. Leider sind Tops mit Spaghettiträgern in der bevorstehenden kalten Jahreszeit fehl am Platz - und alles, was warm hält und plüschig ist, kostet derzeit eine Menge Geld. Doch es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die Wintergarderobe preiswert aufzustocken.

"Die Zeiten, in denen die Flöhe in der Kleidung dem Markt seinen Namen gegeben haben, sind zum Glück vorbei", sagt Sabine Fischer von der Verbraucherzentrale Brandenburg in Potsdam. Zwar gebe es keine Richtlinie, die dem Flohmarkt-Verkäufer vorschreibt, seine Ware sauber und gewaschen abzugeben. Allerdings wissen inzwischen viele, dass dies ihre Verkaufschancen erhöht und achten darauf. Die erstandene Kleidung sollte trotzdem zu Hause in die Waschmaschine gegeben oder zur Reinigung gebracht werden.

"Wenn ich etwas Dreckiges unbedingt kaufen will, ist das meine eigene Entscheidung", sagt Sabine Fischer. Einen Umtausch muss der Flohmarkt-Händler dann nicht akzeptieren. "Wer etwas Teureres kauft, sollte sich immer Namen, Adresse und Telefonnummer geben lassen sowie einen Kaufbeleg." Auf diese Weise hat er etwas in der Hand, wenn sich der Wintermantel plötzlich in seine Einzelteile auflöst. Generell gibt es auch auf dem Flohmarkt eine Gewährleistung auf gekaufte Ware - es sei denn, der private Händler schließt sie ausdrücklich aus.

Zu den Flohmärkten der Online-Welt sind die Auktionshäuser im Internet geworden. Knapp ein Viertel der bei Ebay angebotenen Artikel gehören zur Kategorie "Kleidung und Accessoires", wie Daphne Rauch, Sprecherin der Niederlassung des Unternehmens in Dreilinden bei Berlin erklärt. "Hier sind ständig die meisten Angebote online" - oft schon zu einem Startpreis in Höhe von einem Euro.

Wintermode zum Kilo-Preis

"Wer preisbewusst ist und sich informiert, findet Markenklamotten, die er sich sonst nie leisten könnte", sagt Daphne Rauch. So werden zum Beispiel Wintermäntel der zurückliegenden Saison oder andere Restposten versteigert. Da jedoch die Möglichkeiten zur Anprobe fehlen, rät Rauch Interessierten, sich genau nach Maßangaben zu erkundigen. "Fragt beim Verkäufer nach bestimmten Zentimeterangaben und fordert zusätzliche Bilder an", rät Rauch. Wohnen Käufer und Verkäufer in derselben Stadt, lohne es sich, das Stück selbst abzuholen.

Gebrauchte Kleidung in Hülle und Fülle haben auch die zahlreichen Secondhand-Shops auf Lager, die es in jeder größeren Stadt gibt. In Berlin existiert zum Beispiel seit mehr als 20 Jahren die "Garage". Jeden Tag gibt es dort spezielle Ware zum Kilo-Preis. "Früher habe ich solche Klamotten nicht getragen", gibt Verkäufer Mario Punzel zu. Mittlerweile findet er sie cool und berichtet von zahlreichen jungen Kunden. "Das Geld sitzt einfach nicht mehr so locker."

Die Secondhand-Kette "Kleidermarkt" hat in ganz Deutschland 18 Filialen. Die Ware wird meist im Großhandel gekauft und dann in den einzelnen Städten angeboten. Die "Secondhand-Boutique" in Dortmund verkauft dagegen nur Ware von Privatleuten. Fast 5.000 Kunden hat sie in ihrer Datei. Sie nimmt die Ware in Kommission und bietet sie für eine Saison zum Verkauf an - nicht verkaufte Stücke, die auch nicht wieder abgeholt werden, gehen an das Rote Kreuz.

Möglicherweise muss für die Suche nach billigen und dennoch coolen Winterklamotten nicht einmal das Haus verlassen werden: Oft lohnt sich ein Gang in den Keller oder auf den Dachboden. Dort haben die Eltern vielleicht in Kartons Kleidungsstücke aus den Siebzigern oder Achtzigern gelagert - die sich kaum von der aktuellen Vintage-Mode unterscheiden. Und die neue Häkelmode lässt sich leicht selbst herstellen - die nötige Fingerfertigkeit vorausgesetzt.

(gms)
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