Wintertrends 2005 Verlockende Natürlichkeit bei den Frisuren

Göttingen (rpo). Erlaubt ist, was gefällt. Das gilt nicht nur für die Mode, sondern auch für die Haartrends. Für Glamour sorgen aufwendig gestylte Frisuren in auffälligen Farben. Parallel dazu setzt sich eine neue Natürlichkeit durch: Ein individueller Look mit locker fallenden Wellen und unkomplizierten Formen. Der perfekte Schnitt macht beides möglich: Natürlichen Chic am Tag und einen atemberaubenden Auftritt am Abend.

Verlockende Natürlichkeit
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Foto: gms

"Die Kunden möchten ihre Frisur der individuellen Lebenssituation anpassen", heißt es beim Bund Deutscher Haarformer (BDH) in Göttingen. "Angemessen trendig im Beruf, super-stylish in der Lounge." Deshalb ist die Wandelbarkeit eines Schnittes wichtig, sagt Simone Frieb von der in Köln erscheinenden Fachzeitschrift "Clips".

Plakative Strähnen, colorierte Ponypartien und auffälliges Styling unterstützen die elegante Linie. "Feminine Dandy" nennt das Unternehmen L'Oréal aus Düsseldorf diesen Look, der auch scharfe Farbkontraste oder einen Pagenkopf mit langen und kurzen Partien verträgt. Selbst Hochsteckfrisuren sind wieder gefragt. "Zum klassischen Kostüm können hochgeschlagene, toupierte Haare sehr schick und modern wirken", sagt Martina Acht, Ex-Friseurweltmeisterin aus Offenbach am Main.

Den Gegensatz dazu markieren natürliche, unkomplizierte Frisuren, "die nicht einmal erkennen lassen sollen, dass man gerade vom Friseur kommt", wie Simone Frieb erläutert. Deshalb fallen hier auch die Farben nicht ganz so bunt aus: Schoko- und Karamel, Savannah- statt Paris-Hilton-Blond und Kupfer statt Knallrot dominieren.

Asymmetrisches für die Herren

Auch Glätten der Haare wird überflüssig. Im Gegenteil: Kleine, bewegte Köpfe sind angesagt. "Trendy ist auch ein neuer Wickler, der so genannte Shaper", berichtet Martina Acht. Mit einem Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern lässt er das Haar aussehen, als habe es eine leichte Naturwelle. Auch sei das Herauswachsen hier nicht so problematisch wie bei der klassischen Dauerwelle. Die jedoch feiert im kommenden Jahr ihren 100. Geburtstag - und wird dadurch in allen Variationen ein Revival erleben, prophezeit der Intercoiffure-Friseur Jens Dagné aus Worms (Rheinland-Pfalz).

Während Frauen insgesamt bevorzugt zu klassischen Schnitten wie Bob, Pagenschnitten oder Bubiköpfen tendieren, wagen sich die Herren in diesem Herbst sogar an asymmetrische Frisuren, erklärt der BDH. Statt halblanger Surfermähne ist individueller Schick gefragt. Männer werden mutiger, sagt Jens Dagné. Strähnen oder Schnitte, bei denen das Haar zur Seite und zum Nacken hin länger wird, prägen den Trend.

Stylist Markus Salm hat seinen für Wella in Darmstadt gestalteten Herrentrend "Glamour Rock" an die Rocklegenden der späten siebziger und frühen achtziger Jahre angelehnt. Aufwendige Schnittformen, die in der Struktur sehr unruhig wirken und mit verschiedenen Farbnuancierungen spielen, unterstreichen den lässigen Streetlook. Gleichzeitig lassen sich diese Frisuren sehr elegant stylen - womit das Kriterium der Wandelbarkeit auch hier erfüllt wäre.

(gms)
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