Shitstorm gegen Urban Outfitters Pulli mit roten Flecken erinnert an Uni-Massaker

Kent · Die US-Modekette Urban Outfitters hat sich den Zorn Tausender Kunden zugezogen. Das Unternehmen entwarf einen Pullover, der aussah, als sei er mit Blutspritzern gesprenkelt, und mit der Aufschrift "Kent State University", an der 1970 vier Studenten erschossen worden sind.

Im Online-Shop von Urban Outfitters war das Shirt für 129 US-Dollar (umgerechnet etwa 100 Euro) zu erwerben. Zu sehen sind neben der ohnehin schon roten Grundfarbe einige Flecken, die wie Blutspritzer aussehen.

Urban Outfitters are selling a "vintage” Kent State jumper, blood splatters and all. Nothing says "hip” like murder. pic.twitter.com/tq63ONAniq

Die Reaktion im Internet ließ nicht lange auf sich warten. "Nichts sagt so sehr 'hip' wie Mord", schreiben User bei Twitter, ebenso "Urban Outfitters macht eines Tages Pullover mit einem Bild deines toten Haustiers" oder "Nächstes Jahr am 11. September eröffnet Urban Outfitters am Ground Zero ein Geschäft mit schicken Taschenmessern".

Hintergrund der Aufregung: An der Kent State University wurden am 4. Mai 1970 vier Studenten erschossen, die gegen den Vietnamkrieg protestiert hatten. Weitere Studenten wurden verletzt, als die Nationalgarde des Staates Ohio das Feuer auf die friedlichen Demonstranten eröffnete.

Das Unternehmen aus Philadelphia hat sich mittlerweile für den Fauxpas entschuldigt.

Urban Outfitters sincerely apologizes for any offense our Vintage Kent State Sweatshirt may have caused. It (cont) http://t.co/o3oKyPJFu8

Allerdings munkelt man schon länger, dass das Unternehmen, dessen Waren es weltweit in mehr als 400 Geschäften zu kaufen gibt, es immer wieder darauf anlegt, mit solchen Tabubrüchen zu provozieren. So gab es in den vergangenen Jahren unter anderem Shirts mit den Aufschriften "Depression" und "Iss weniger".

Zuletzt sorgte die spanische Modekette Zara mit einem Shirt für einen Aufreger, das an die Kleidung für Häftlinge in Konzentrationslagern erinnerte.

(spol)
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