Frisuren für den Sommer Lady Di und Pilzköpfe sind voll im Trend

Berlin · Ob Elfenlocken, Popperschnitt oder Bubikopf: Bei den Frisuren lassen in diesem Sommer die 80er-Jahre grüßen. Schrille Neonfarben sind jedoch tabu. Hauptsache natürlich, lautet das Credo für die Saison.

Frisurenmode: Blondinen auch 2012 voll im Trend
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Der Haarschnitt von Lady Di liegt im Sommer voll im Trend: Deutschlands Friseure setzen in dieser Saison auf klassische Eleganz und natürliche Looks. "Blond und Kupfer in den verschiedenen Schattierungen sind die Farben des Sommers", sagte Franz-Josef Küveler am Montag bei der Präsentation der neuen Kollektion des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks in Weimar. Bei den Kreationen standen neben den 80-er auch die 60-er Jahre Pate.

"Pilzköpfe sind der zweite große Trend." Allerdings kämen die Neuinterpretationen sehr viel lässiger und frischer daher, verspricht Friseurmeister Küveler.

"Trends lassen sich nicht immer wieder neu erfinden, deswegen entwickelt man sie weiter", erklärt Friseur Antonio Weinitschke die Retro-Anleihen, die durch präzise Schnitt-Techniken aufgepeppt werden. So sollen etwa sogenannte Undercuts - rasierte Partien in der unteren Kopfhälfte - Kurzhaarfrisuren lebendiger wirken lassen. Bei langen Mähnen hingegen sind üppige Wellen und Locken angesagt. Mit seinen Trends will der Zentralverband vor allem beim Thema Vielfalt punkten. "Wir geben unseren Kunden mit einem Schnitt zwei bis vier Stylings an die Hand", sagt Verbands-Kreativchef Küveler.

Die Deutschen lassen sich nach Einschätzung des Verbandes ihre Haarpracht wieder mehr kosten und gehen etwas öfter zum Friseur. Verbandspräsident Andreas Popp spricht sogar von einer Trendwende.

"Das Handwerk ist im Aufwind." Die Branche zählt bundesweit 80 000 Friseurbetriebe mit 260 000 Beschäftigten, die jährlich etwa 5,7 Milliarden Euro umsetzen. Einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung zufolge besuchten 2011 Frauen durchschnittlich 5,6 Mal (Vorjahr: 5,5) einen Friseursalon und gaben dafür insgesamt 245,50 Euro (239,40 Euro) aus. Männer gingen demnach 7,1 Mal (6,9) zum Friseur und blätterten dafür 111,70 Euro (105,70 Euro) hin.

Auch mit ihren jüngsten Trends hoffen die Friseure, wieder Lust auf Veränderung zu wecken. "Wir sind dabei aber nicht zu progressiv, weil wir bei unserer Kundschaft ein breites Spektrum bedienen", sagt Küveler. So sind in dieser Saison knallige Neonfarben - in Bekleidungsgeschäften gerade oft zu sehen - ebenso out wie breite Block- oder Balkensträhnen. Blondschöpfe können allerdings schon mal in leuchtendem Honig-Beige oder natürlich verwaschen mit dunklen Ansätzen und hellen Längen daherkommen. Auch die Männerköpfe verabschieden sich von Akkuratesse; hier sollen ungleichmäßige Längen für ein "kontrolliertes Chaos" sorgen.

Die Neuauflage eines Klassikers kündigt Kreativ-Chef Küveler bereits für die Herbst-Kollektion an. Dann soll die Dauerwelle wieder krause Haartrends setzen und als "permanent Curl" den am bodenliegenden Umsatz mit dauergelocktem Haar neuen Schwung verleihen.

(dpa)
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