Wintertrends 2006/07 Dessous: Natur pur für Untendrunter

Frankfurt/Main (rpo). Blätterranken, Beeren, Blütenzauber - bei den neuen Winterdessous haben sich die Designer von der Natur inspirieren lassen. Zarte Spitzen schmücken die feine Mode für Untendrunter, filigrane Stickereien betonen weibliche Reize in der kalten Jahreszeit mit zarten Effekten.

Dessoustrends für frostige Tage
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Ob nun die Farbenpracht eines Herbstwaldes oder der Zauber einer nebligen Winterlandschaft, ob gestickte Herbstblätter auf Höschen und BHs oder schimmernde Oberflächen bei Hemdchen und Bustiers: Motive aus Flora und Fauna und stimmungsvolle Impressionen werden auf das verführerische "Untendrunter" übertragen. Doch nicht nur sexy, sondern auch gemütlich und komfortabel soll die Wäsche in der kommenden Herbst- und Wintersaison sein.

"Es gibt eine Tendenz zur Feinheit", sagt Alexandra von Richthofen, Wäsche-Expertin der Fachzeitschrift "Textilwirtschaft". Sie zeige sich etwa bei den neuen BH-Modellen. Diese setzen zwar noch immer das tiefe Dekolletée in Szene, das weiterhin ein Muss in der Mode ist und Platz für schönen Schmuck lassen soll. Doch gerade bei den größeren Cups sind die Stege und Träger der BHs nun schmaler und dezenter. "Das sieht nicht mehr so wuchtig aus - es wird immer graziler und feiner."

"Die Frau zeigt weiter gern ihre weiblichen Reize, aber alles ist weicher und natürlicher", sagt auch Stephan Hohmann, Leiter der Produktionsentwicklung für Damenwäsche bei Mey. Zum Beispiel der neue Soft-Cup-BH des Unternehmens soll diese modische Linie unterstreichen - er will nicht nur Blickfang sein, sondern auch Bequemlichkeit bieten. Ähnliches verspricht der Hersteller Triumph aus München. "Komfortbügel mit Mini-Stoßdämpfer" sollen laut Kollektionsbericht für "exzellenten Tragekomfort" sorgen: "Wir legen unser Augenmerk auf große Cups mit sehr viel Spitze, die filigraner wirken", fügt Sprecherin Anita Müller hinzu.

Bei den Höschenformen sieht Fachfrau von Richthofen den String auf dem Rückzug: "Der String-Boom ist durch." Und der Tanga, der Renner der achtziger Jahre, habe das Comeback noch nicht geschafft. Angesagt seien dagegen in Herbst und Winter Hüftslip und String-Panty. "Man wirkt dadurch einfach mehr angezogen", erläutert die Expertin.

Von Mokka bis Latte Macchiato

Bei der Auswahl der Farben haben die Modeschöpfer an wärmende Getränke gedacht, die man sich nach einem Spaziergang durch Herbstlaub oder Schnee gönnt. Ob Mokka, Latte Macchiato, Café au lait oder Cappuccino - keine Kaffeespezialität fehlt in der Farbpalette von Wäsche und Dessous. Dazu kommen in den Modellen der Marke Nina von C. Farben aus der Herbstnatur - vor allem Rot, Kürbis oder Lila. Bei Mey finden sich auch klassische Beerentöne und "ein lachsangehauchtes Rosé", bei Triumph dazu noch Vanille und Orchidee. "Schwarz wird wichtig bleiben, auch in der Oberbekleidung", ergänzt Alexandra von Richthofen.

Optisch spannen die Kollektionen den Bogen von dezenter Eleganz zu jugendlicher Frechheit, von gestreiften Stoffen in glänzender Optik bis hin zu aufgedruckten Kussmündern in satten Pink- und Rottönen. "Die Dekoration wird zurückgenommen und beschränkt sich auf Schleifen und feminine Verzierungen wie Raffungen, Bordüren, Schnürungen, Spitzen und Samtbändchen" - so beschreiben die Modeexperten der Fachmesse Body Wear aus Düsseldorf den Stil der kommenden Saison.

Unschuld mit Extravaganz

Doch auch wer es ausgefallener mag, kommt auf seine Kosten. Die Wäsche des Labels Princesse tam.tam aus Paris etwa schwelgt in Rüschen, Stickereien und auffälligen Motiven, vereint dem Kollektionsbericht zufolge "Unschuld mit Extravaganz" und bietet den Angaben nach stilistisch alles "zwischen Puppenstube und Exzentrizität".

Wer es gediegener mag, hat bei Nachtwäsche und Hausanzügen die Wahl zwischen klassischen Motiven: "Eisbären und Rentiere sind in der kalten Jahreszeit natürlich unvermeidbar", sagt Expertin von Richthofen. Im Trend seien aber vor allem die "Mix und Match"-Programme der Hersteller, aus denen Frau und Mann nach Lust und Laune Unter- und Oberteile einzeln aussuchen und kombinieren können.

Der modische Herr greift nach dem Willen der Designer in diesem Herbst und Winter zum Minislip. Denn die neuen Hosenschnitte für den Mann sind nach Worten von von Richthofen schmaler und enger - da finde die Boxershorts keinen Platz mehr. Stark im Kommen sei zum Beispiel die Carré-Form. Und was für die Dame und den BH gilt, habe auch beim Herrn und seinem Slip Gültigkeit: Alles wird graziler. "Der Slip wirkt nicht mehr so wuchtig, hat eine ganz feine Struktur und sitzt wie eine zweite Haut."

(gms)
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