Wintertrends 2005 Accessoires müssen üppig sein

Hamburg (rpo). Der Crossoverstil in diesem Winter bedeutet, dass fast jeglich denkbare Kombination erlaubt ist. Ergänzt wird ein solches Outfit durch auffällige Accessoires. Diese dürfen kräftig funkeln und glitzern - egal ob Schmuck oder Gürtel. Schals und Mützen müssen üppig sein.

Üppige Accessoires
7 Bilder

Üppige Accessoires

7 Bilder
Foto: HASH(0x203f17d8)

Pailletten, Strasssteine und Perlen - erlaubt ist was gefällt. "Vor allem beim Schmuck kann man ordentlich Gas geben und sich massenweise Ketten aus den verschiedensten Materialien um den Hals hängen", sagt die Stylistin Maria Hans aus Hamburg. Flechtgürtel, Glitzerbrosche und Perlenkette aus dem Sommer dürfen also auch mit der Wintermode kombiniert werden. Doch wer ganz "up to date" sein will, sollte sich das ein oder andere neue Accessoires zulegen.

Für Maria Hans sind im kommenden Winter breite Schals ein absolutes Muss. "Sie sind etwas schmaler als die klassischen Pashminas und bestehen aus feinen Seide- oder Viskosemischungen", erklärt die Modeexpertin. Sie dürfen einfarbig oder gemustert sein und selbst Batik-Look ist erlaubt. Die Schals sind nicht nur trendy, sondern auch praktisch, denn sie lassen sich wärmend um den Hals tragen, weich um die Schulter legen oder auch um die Hüfte. "Davon kann man im kommenden Winter einfach nicht genug haben", sagt Hans. Alle, die es besonders bunt lieben, können auch zwei Schals in unterschiedlichen Farben gleichzeitig tragen.

Julia Mönnich von der in Frankfurt erscheinenden Fachzeitschrift "TextilWirtschaft" empfiehlt außerdem sehr schmale Schals, die beispielsweise komplett aus Pailletten bestehen. "Das wirkt sehr sexy und gleichzeitig streng", sagt sie.

Mönnich hat für die kommende Herbst- und Wintersaison drei Looks ausgemacht. Zu der "scharfen Linie" passen eben diese schmalen Schals, die zu schmalen Hosen im Karl-Lagerfeld-Look passen. "Das ist ein sehr androgyner Stil. Schwarz und weiß sind die dominierenden Farben." Der Schmuck ist — ebenfalls nach dem Vorbild Lagerfelds — silber. "Am besten passt dazu gebürstetes Silber nicht nur für Ringe, Armbänder und Ketten, sondern auch für die Gürtelschnalle", sagt die Moderedakteurin.

Unter dem Motto "Zurück zur Natur" lässt sich die zweite Linie, nämlich der "kernige Look" fassen. "Bei diesem Trend herrscht die Farbe braun vor und die findet sich etwa in großen festen Ledertaschen, kernigen Boots und einer lässigen Interpretation der Westernmode wieder", erklärt Mönnich.

Als "Rückbesinnung auf das Authentische" bezeichnet Traudel Albrecht-Fuchs von der Lederwarenmesse Offenbach diese Entwicklung. "Das Leder sieht in diesem Winter auch nach Leder aus, die Narbung ist noch klar erkennbar", erklärt sie. Zu diesem Naturlook gehörten außerdem Taschen in Kroko-, Echsen- oder Schlangenprägung.

Gürtel sind ein Muss

Auf jeden Fall aber müssen die Taschen im Winter groß sein. "Die Taschenmode wird wieder praktischer und sportlicher", erzählt Albrecht-Fuchs. So seien die meisten Modelle mit breiten Trageriemen ausgestattet und auch die Beuteltasche komme zurück. "Zu diesem Trend passen auch die klassischen Arztkoffer und reich verzierte Satteltaschen wie im Wilden Westen", fügt Elke Giese vom Deutschen Modeinstitut in Frankfurt hinzu.

Nach wie vor ein Muss sind diesen Winter Gürtel. "Egal ob zur Hose, zum Kleid, zu Rock oder Mantel, Gürtel sind ein ganz großes Thema", sagt die Stylistin Hans. Und dabei ist mal wieder alles erlaubt: Der geflochtene Gürtel vom Sommer, ein dezenter dünner schwarzer oder ein derber brauner Ledergürtel mit riesiger Schnalle — bevorzugt mit Adler oder Totenkopf.

"Ordentliche Linie" nennt Mönnich den dritten Trend des Winters. Dazu gehören viel Wolle, Brokat, Tweed und gerne auch eine Ansteckblüte am Revers und ein kleiner Filzhut auf dem Kopf. Nicht zu vergessen sind die Schals, die bis zu drei Mal um den Hals gewickelt werden. Dazu darf es dann auch ein bisschen Kunstpelz oder —fell am Kragen sein. "Die Mode ironisiert", sagt Modeexpertin Giese. Das findet sie vor allem in der Hutmode bestätigt: "Die Schild- oder Schiebermütze kommt wieder, ebenso verschiedene Uniformkappen, die Russenmütze oder Baseball-Caps."

Als Mischung aus Kleidung und Accessoire bezeichnet Moderedakteurin Mönnich die so genannten Shrugs, ganz kleine Westen, die kaum bis über die Brust reichen. "Die gibt es in allen möglichen Ausführungen mal nur aus Pailletten, mal reich bestickt oder recht schlicht", beschreibt Mönnich das Stück. Auf jeden Fall sei es extrem praktisch, da es sehr festlich zu kombinieren und dennoch alltagstauglich sei.

Fans von nicht allzu pompöser Dekoration dürfen sich auf den kommenden Sommer freuen. "Die Mode bleibt zwar sehr dekorativ, wird aber dezenter", gibt Mönnich eine Vorschau. Statt Perlen und Pailletten besteche die kommende Mode durch Nähte und Falten, die erst auf den zweiten Blick die Raffinesse des Kleidungsstücks erkennen ließe. "Erste Anzeichen dieser Beruhigung findet sich bereits in der Wintermode wieder", so die Expertin.

(gms)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort