Madrid Millionenschatz für Spanien

Madrid · Die Reise währte mehr als 200 Jahre: Ein Millionenschatz, der im August 1804 aus den damaligen spanischen Kolonien in Südamerika nach Spanien verschifft werden sollte, hat sein Ziel erreicht. Zwei Transportflugzeuge der spanischen Luftwaffe brachten den Schatz von 595 000 alten Gold- und Silbermünzen nach Madrid.

Zwei Jahrhunderte hatten die Münzen in einem Schiffswrack auf dem Boden des Atlantiks gelegen. Ihr Wert wurde auf 350 Millionen Euro geschätzt. Am 9. August 1804 war das Kriegsschiff "Nuestra Señora de las Mercedes" in Montevideo im heutigen Uruguay in See gestochen. Der Schatz an Bord bestand teilweise aus Abgaben der Kolonien für die spanische Krone. Ein anderer Teil des Schatzes gehörte spanischen Militärs und Geschäftsleuten, die ihr Vermögen aus den Kolonien ins Mutterland schaffen wollten. Einen Tag vor Erreichen des Zielhafens Cádiz in Südspanien, trafen die Galeone und drei Begleitschiffe der Armada auf vier britische Kriegsschiffe. Obwohl Briten und Spanier sich nicht im Krieg befanden, entbrannte vor der Südküste Portugals ein Feuergefecht. Eine Kugel traf die "Nuestra Señora de las Mercedes" an der Stelle, an der das Schießpulver gelagert war. Das Schiff explodierte und versank.

Zwei Jahrhunderte später entdeckten US-Tiefseeforscher den Schatz, bargen die Münzen und brachten sie heimlich in die USA. Spanien konnte in einem jahrelangen Rechtsstreit nachweisen, dass die Münzen aus dem Wrack einer spanischen Galeone stammten. Die US-Richter verfügten, dass der Fund an Spanien zurückgegeben werden musste. In Spanien streiten sich nun Museen um die Münzen.

(RP)
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