Millionen Sardinen nahe Los Angeles verendet

Los Angeles (RP) Redondo Beach am Pazifik ist eine der drei "Beach Cities" (Strandstädte) im Einzugsbereich der US-Millionenstadt Los Angeles. Mit Sandstränden und einem Yachthafen, in dem 1400 Boote liegen, ist die Kleinstadt für die Bewohner der nahen Metropole ein beliebter Naherholungsort. Doch derzeit stinkt es in Redondo Beach bestialisch zum Himmel. Millionen verendeter Sardinen treiben an der Wasseroberfläche. Laut Medienberichten liegen auch auf dem Grund des Hafenbeckens bis zu einem halben Meter hoch Fischkadaver.

Wie es zu dem Massensterben der Fische kommen konnte, ist den Experten unklar. Am wahrscheinlichsten scheint es zu sein, dass Frühlingsstürme die Sardinenschwärme in den kleinen Hafen getrieben haben. Da das Wasser dort sehr flach ist und entsprechend wenig Sauerstoff enthält, seien die Fische erstickt. Messungen des Sauerstoffgehaltes des Wassers ergaben laut der US-Zeitung "Los Angeles Times" einen Wert, der nahe Null lag. Möglicherweise könnten die Sardinen auch von Raubfischen in den Hafen getrieben worden sein. Die Wasserproben ergaben auch, dass keine Verschmutzungen durch Öl, Algen oder Chemikalien vorhanden sind.

Bereits 2003 und 2005 war es in Redondo Beach zu einem Massensterben von Fischen gekommen. In beiden Fällen war eine Überlastung des Wassers mit Algen die Ursache für das Verenden der Tiere gewesen. Die Fischer in dem Strandort sind sich aber einig: "So etwas wie jetzt haben wir noch nie erlebt."

Obwohl bestialischer Gestank über Redondo Beach liegt, lockt das Fischsterben zahlreiche Schaulustige an. US-Beamte befürchten Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung, da die Fischkadaver bei Temperaturen von 20 Grad Celsius zu faulen beginnen. "Wir müssen die toten Fische so schnell wie möglich wegschaffen", erklärte ein Polizeisprecher. Unterstützt werden die Behörden bei der Säuberungsaktion von zahlreichen Pelikanen und Möwen. Für die Vögel scheinen die Fischkadaver ein Festmahl zu sein.

(RP)
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