Ein Jahr Haft auf Bewährung Millionär kassierte sieben Jahre Sozialhilfe

Bonn (rpo). Ein Bonner Millionär hat sieben Jahre lang Sozialhilfe kassiert und auf diese Weise 112.000 Mark ergaunert. Das Bonner Amtsgericht hat den 54-Jährigen am Dienstag zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.

Nach dem Tod seines Vaters 1992 hatte der Angeklagte ein Millionenvermögen geerbt. Dem Sozialamt hatte der Mann aber erklärt, ihm stehe aus dem Nachlass nichts zu.

Der falsche Sozialhilfe-Empfänger verkaufte die Kölner Villa des Vaters für 1,4 Millionen Mark (0,71 Millionen Euro) und transferierte das Geld auf ein Auslandskonto. Von diesem Geld schließlich erwarb er unter falschen Namen - meist waren es die seiner Lebensgefährtinnen und Geliebten - Grundstücke und Eigentumswohnungen.

Die vom Sozialamt bezahlte Wohnung hatte der Millionär nicht weiter genutzt, sondern nur als Briefkasten für Behördenpost betrieben, um seine Bedürftigkeit zu dokumentieren. Vor Gericht räumte der Angeklagte seinen Betrug ein. Er könne er die zu Unrecht bezogene Sozialhilfe nicht zurückzahlen, weil er mit einer Firma Pleite gemacht und Schulden in Millionenhöhe habe, betonte er.

(RPO Archiv)
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