Maskenpflicht an Gesamtschule in Gangelt „Wir freuen uns jetzt, dass es endlich wieder losgeht“

Schulstart in der Coronakrise · Am Donnerstag beginnt an der Gesamtschule Gangelt-Selfkant der Unterricht für die zehnte Jahrgangsstufe. Die Schule war seit dem 26. Februar geschlossen. Aus Gangelt stammt der erste bestätigte Coronaviruspatient in NRW. Die Schulleiterin ist gut vorbereitet.

 Julia Recknagel, Schulleiterin der Gesamtschule in Gangelt.  Foto: Jürgen Laaser

Julia Recknagel, Schulleiterin der Gesamtschule in Gangelt. Foto: Jürgen Laaser

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Julia Recknagel sitzt zufrieden in ihrem Büro. Alle wichtigen Vorkehrungen für den Schulstart am Donnerstag sind getroffen. „Wir haben ausreichend Seife, Desinfektionsmittel und Toilettenpapier. Alles ist sauber und hygienisch“, sagt die Leiterin der Gesamtschule in Gangelt. „Wenn wir die Mittel nicht zur Verfügung gehabt beziehungsweise nicht ausreichend vorbereitet wären, hätte ich dem Schulstart auch nicht zugestimmt“, sagt Recknagel. Die Gesundheit der Schüler und Lehrer habe Vorrang.

Aus Gangelt, einer 12.500-Einwohner-Gemeinde im westlichen Zipfel des Kreises Heinsberg, stammt der erste bestätigte Coronavirus-Patient in NRW. Auch bei seiner Frau wurde Ende Februar das Virus nachgewiesen. Beide befinden sich längst wieder auf dem Weg der Besserung. Die Gesamtschule in Gangelt war eine der ersten Schulen in NRW, die wegen des Coronavirus den Unterricht ausgesetzt haben; seit dem 26. Februar ist die Schule zu. „Wir freuen uns jetzt, dass es endlich wieder losgeht“, sagt die Schulleiterin.

Aus Sicherheitsgründen wird es an der Gesamtschule eine Maskenpflicht geben. „Auch davon sind ausreichend vorhanden. Mein Büro ist voll damit. Wir haben viele Masken gespendet bekommen - unter anderem vom Deutschen Roten Kreuz“, sagt Recknagel. Zudem wurden viele Masken selbst gemacht von Lehrern und Menschen aus Gangelt. „Überhaupt muss ich sagen, dass der Zusammenhalt und das Engagement aller Beteiligten hier in Gangelt und Umgebung enorm ist. Dafür möchte ich allen danken“, so die Schulleiterin.

Recknagel meint, dass es in so einer Situation von Vorteil ist, dass ihre Schule nicht in einer Großstadt liegt oder in einem sozialen Brennpunkt. Zunächst startet der Unterricht an der Gesamtschule in Gangelt nur für die 10. Jahrgangsstufe, das sind rund 110 Schüler. Der Unterricht wird in Zwölfer-Gruppen pro Raum stattfinden. Zunächst wird es eine Erklärung und Einweisung der Lehrer geben, bei der die Schüler auf die neuen Gegebenheiten eingestimmt werden. „Wir erklären da noch einmal die wichtigsten Verhaltensvorschriften und natürlich auch, wieso das alles nötig ist“, sagt die Schulleiterin. Dann wird es zunächst nur Unterricht in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathe geben.

„Unser Ziel ist es, den Schülern trotz allem einen guten Abschluss zu ermöglichen“, betont sie. „Aber wichtig ist uns darüber hinaus, dass wir den Zusammenhalt und die Gemeinschaft der Gruppe in der Krise stärken und gleichzeitig auch auf die Bedürfnisse Einzelner eingehen“, sagt Recknagel. Und klar habe es auch Bedenken bei dem ein oder anderen gegeben, ob es richtig sei, die Schule wieder zu öffnen - gerade hier in Gangelt. „Aber durch Aufklärung, Gespräche und Transparenz konnten wir viele Bedenken ausräumen" , so Recknagel.

(csh)
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