Siegerland-Flughafen: Experten spekulieren über Ursache Ließen Witterungseinflüsse Weltkriegs-Bombe explodieren?

Siegen/Hagen (dpa/lnw). Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg werden 55 Jahre nach Kriegsende immer brisanter. "Das bezieht sich vor allem auf Kleinmunition, die durch Korrosionseinflüsse sehr gefährlich wird", sagte Johann Arendt, Leiter des Kampfmittelräumdienstes in Hagen.

Gut eine Woche nach der Explosion einer Fliegerbombe auf dem Siegerland-Flughafen rätseln die Ermittler noch immer über die Ursache. Dass sich die britische oder amerikanische Fliegerbombe durch Witterungseinflüsse selbst gezündet hat, wollte Arendt nicht ausschließen: "Zum jetzigen Zeitpunkt ist das aber reine Spekulation." Bisher sei man noch damit beschäftigt, selbst kleinste Metallteile aus dem Erdreich an der Explosionsstelle zu suchen. "Die werden dann hier in Hagen wieder zusammengesetzt, um herauszufinden, um welchen Bombentyp es sich gehandelt hat." Erst dann sei eine Eingrenzung der Ursache möglich. Die Explosion hatte am Donnerstag vergangener Woche einen 15 Meter großen Krater in die Landebahn des Flughafens gerissen.

Von der Rekonstruktion des Sprengkörpers versprechen sich die Experten neben der Ursache auch Erkenntnisse darüber, warum die Bombe auf dem Flughafengelände lag und ob sich dort möglicherweise weitere Blindgänger finden.

Unterdessen geht der Flugverkehr auf verkürzter Landebahn weiter. Die Betreiber rechnen damit, dass der Flugplatz in einer Woche wieder voll genutzt werden kann. In den kommenden Jahren sollen auch internationale Flüge am Siegerland-Flughafen möglich werden. Dann könnten Maschinen der Größe einer Boeing 737 Touristen in den Süden fliegen.

(RPO Archiv)
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