Strafbefehl wegen Prank-Videos Youtuber Leon Machère soll 37.000 Euro zahlen

Hamburg · Zwei Scherz-Videos könnten für Youtuber Leon Machère noch teuer werden: Wegen Amtsanmaßung und Vortäuschens einer Straftat soll der Hamburger 37.500 Euro zahlen.

 Ein Schatten vor dem Youtube-Logo (Symbolbild).

Ein Schatten vor dem Youtube-Logo (Symbolbild).

Foto: dpa/Nicolas Armer

Ein entsprechender Strafbefehl über 150 Tagessätze à 250 Euro wurde am Mittwoch vom Amtsgericht Hamburg erlassen. Die Staatsanwaltschaft hatte dies beantragt, nachdem der 26-jährige Angeklagte nicht zur Hauptverhandlung erschienen war. Wie Richter Thomas Semprich sagte, hatte sich Machère, der bürgerlich Rustem Ramaj heißt, kurzfristig wegen Krankheit entschuldigt. „Erstaunlich ist, dass er gerade heute einen plötzlichen Krankheitsanfall kriegt“, sagte er.

Laut Anklage hatte der 26-Jährige, dessen Videokanal mehr als 2,1 Millionen Abonnenten hat, in der Hamburger Innenstadt in Sichtweite von Polizeibeamten mit einem Kältespray vorgetäuscht, Wände mit Farbe zu besprühen, und sie so zum Eingreifen provoziert. Videos von dem „Prank“ (englisch für Streich) lud er im Februar vergangenen Jahres bei YouTube hoch.

Ein knappes halbes Jahr später habe er ein weiteres Video veröffentlicht, auf dem zu sehen sei, wie er in einem weißen Auto mit Blaulicht und Martinshorn durch die Straßen fahre, berichtete die Staatsanwaltschaft. Mit einem Megafon habe er Passanten, die das für einen echten Polizeieinsatz gehalten hätten, aufgefordert, die Hände zu heben, einen Atemalkoholtest zu machen oder sich auszuziehen.

Gegen den Strafbefehl kann der 26-Jährige Einspruch einlegen. Dann würde ein weiterer Verhandlungstermin anberaumt. Erst im Mai war Machère wegen Polizisten-Beleidigung vom Amtsgericht Augsburg zur Zahlung von 32.500 Euro verurteilt worden.

(wer/dpa)
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