Geschäfte mit pseudoreligiösen Produkten? Vorwürfe gegen TV-Pfarrer Fliege

Hamburg (RPO). Jürgen Fliege, Deutschlands bekanntester Fernseh-Pfarrer, steht im Verdacht, Geschäfte mit pseudoreligiösen Produkten zu machen. Diese Vorwürfe erhebt die Hamburger Sektenexpertin Ursula Caberta in ihrem "Schwarzbuch Esoterik".

 TV-Pfarrer Jürgen Fliege steht im Verdacht, Geschäfte mit pseudoreligiösen Produkten zu machen.

TV-Pfarrer Jürgen Fliege steht im Verdacht, Geschäfte mit pseudoreligiösen Produkten zu machen.

Foto: ddp, ddp

"Er scheint seine Prominenz zu nutzen, um Esoterik-Scharlatane hoffähig zu machen", so Caberta, langjährige Leiterin der Arbeitsgruppe Scientology der Hamburger Innenbehörde gegenüber dem "Hamburger Abendblatt". Ihr Buch stellt sie am Dienstag zusammen mit Innensenator Michael Neumann (SPD) vor.

Auf seiner Homepage verkauft der Moderator die Flüssigkeit "Fliege-Essenz", die er angeblich täglich selbst zu sich nimmt. Hier seien "spirituelle Informationen vereint mit lebendigen biologischen Trägern", so Fliege. "Ich habe über sie gebetet wie über Weihwasser. Ich habe immer wieder meine Hände aufgelegt, um den Trost und die Kraft in die Essenz zu senden. Sie soll ein Segen sein", schreibt der evangelische Pfarrer auf seiner Internetseite. Eine 95-Milliliter-Flasche kostet 39,95 Euro plus Versand.

Als besonders brisant gilt Flieges Einsatz für Aquapol, einen Raumtrockner, der angeblich Feuchtmoleküle im Mauerwerk umpolen und ins Erdreich zurückschicken kann. Das umstrittene Gerät kostet nach "Abendblatt"-Angaben 4000 Euro. Chef der Herstellerfirma ist der Österreicher Wilhelm Mohorn, laut Zeitung ein Scientology-Mitglied. Fliege hat für das Produkt unter anderem in seiner Sendung "Fliege-TV" geworben.

(KNA/felt)
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