Schauspieler erlag Krebsleiden US-Star Dennis Hopper ist tot

Los Angeles (RPO). Der Schauspieler Dennis Hopper ist tot. Er starb mit 74 Jahren an Krebs. Zur Ikone wurde er durch den Kultfilm der Hippie-Generation, "Easy Rider". Doch nicht Love & Peace, sondern Sex, Drugs & Rock 'n' Roll war lange das Lebensmotto des Ausnahmekünstlers.

Filmstar und junger Wilder: Dennis Hopper
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Los Angeles (RPO). Der Schauspieler Dennis Hopper ist tot. Er starb mit 74 Jahren an Krebs. Zur Ikone wurde er durch den Kultfilm der Hippie-Generation, "Easy Rider". Doch nicht Love & Peace, sondern Sex, Drugs & Rock 'n' Roll war lange das Lebensmotto des Ausnahmekünstlers.

Vor kurzem veröffentlichte Dennis Hopper einen Bildband mit seinen schönsten Fotos, den er als sein Vermächtnis bezeichnete. Der Schauspieler war einer der kreativsten und egozentrischsten Stars der Traumfabrik und fand auch als Maler und Fotograf weithin Anerkennung.

Schon zu Beginn seiner Karriere war der 1936 als Farmersohn aus Kansas geborene Schauspieler ein "junger Wilder". Dabei hatte Hopper, ab 1954 in Hollywood unter Vertrag, das Glück, mit James Dean in den späteren Klassikern "Denn sie wissen nicht, was sie tun" und "Giganten" vor die Kamera zu treten. Deans Unfalltod 1955 wurde von Hopper später als die erste Tragödie in seinem Leben bezeichnet.

Auf der schwarzen Liste Hollywoods

Er selbst, der schon als 18-jähriger Novize den Studiobossen ein "Fuck you" entgegenschleuderte, wurde 1958 auf die schwarze Liste gesetzt. Er zog nach New York, arbeitete als TV-Schauspieler und fotografierte für die "Vogue".

1969 gelang es ihm mit dem legendären Low-Budget-Roadmovie "Easy Rider", in dem er Regie führte und mitspielte, sein erstes und spektakulärstes seiner vielen Comebacks. Der von Rockmusik untermalte Motorrad-Western über "langhaarige Hippies", die bei ihrem Trip durch die USA von "Rednecks" und Polizisten drangsaliert werden, beflügelte nicht nur die Karrieren von Jack Nicholson und Peter Fonda und die Verkaufszahlen von Harley Davidson. Der Kultfilm galt als Ausdruck des Lebensgefühls einer gegängelten und vom Vietnamkrieg traumatisierten Jugend.

Regisseursschreck und Turnschuhdesigner

Mit diesem Kassenschlager schienen ihm erneut alle Türen Hollywoods offen zu stehen. Doch sein nächstes Projekt, der unkonventionelle Western "Last Movie", machte den Unangepassten erneut zur persona non grata. Danach geriet das Enfant terrible, das auch privat nach dem Motto "Lebe wild und gefährlich" verfuhr, durch seine Drogenexzesse in die Schlagzeilen und drehte meist außerhalb der USA.

1977 begann mit dem Krimi "Der amerikanische Freund" die langjährige Männerfreundschaft mit dem deutschen Regisseur Wim Wenders. 1979 trat er im Vietnamfilm "Apocalypse Now" auf.

In den 80ern, nach dem Tod seines Vaters, vollzog er eine 180-Grad-Wende, schwor Alkohol und Drogen ab und outete sich als Parteigänger von Ronald Reagan und George W. Bush. Mit Francis Ford Coppolas "Rumble Fish" kam er 1983 wieder ins Geschäft und machte 1986 in David Lynchs surrealem Thriller "Blue Velvet" als keuchender Sadist Furore.

Nach eigenen Filmen wie "Colors Farben der Gewalt" feierte er 1994 im Actionthriller "Speed" als psychopathischer Bombenleger erneut ein Comeback. Als "Bad Guy" war er auch 1995 in Kevin Costners Science-Fiction-Spektakel "Waterworld" zu sehen. Als Hopper 2008 als der personifizierte Tod in Wenders' "Palermo Shooting" mitwirkte, sagte er: "Ich bin es leid, immer als der Böse betrachtet zu werden."

Tatsächlich schaffte der begeisterte Kunstsammler den Imagewechsel zum brillanten Fotograf und Maler und versuchte sich auch als Turnschuhdesigner. Dennis Hopper trat in über 140 Filmen auf, war zweimal für den Oscar nominiert, und war dennoch der vielleicht prominenteste Anti-Star der Welt.

"Erst Bohemien, dann ein Beatnik, danach ein Hippie, später ein Punk, schließlich ein Yuppie", zählte er in einem Interview seine Lebensstationen auf. Kurz vor seinem Tod wollte sich Hopper, der vier Kinder von vier Frauen hatte, von seiner fünften Frau scheiden lassen. Treu schien er nur seinem Bike geblieben zu sein, mit dem er noch in den letzten Jahren von Ausstellung zu Ausstellung tourte: ein junger Wilder bis zuletzt.

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