Trennung von Boris und Lilly Becker Ende einer turbulenten Ehe

London/Paris · Die Beziehung zwischen Boris Becker und Ehefrau Lilly war eine Berg- und Talfahrt. Erstes Date, zwischenzeitliche Trennung, Traumhochzeit. Ein gemeinsames Kind und öffentliche Liebesbekenntnisse folgten. Nun aber ist es vorbei.

 Boris und Lilly Becker (Archiv).

Boris und Lilly Becker (Archiv).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Als Boris Becker im vergangenen November seinen 50. Geburtstag feierte, schenkte ihm seine Frau Lilly (41) eine ungewöhnliche öffentliche Liebeserklärung. "Du hast mir ein Leben geschenkt, von dem wahrscheinlich alle Mädchen träumen", schrieb sie in einem Brief an ihren Mann, den die Zeitschrift "Bunte" veröffentlichte. Ein Jahr zuvor hatte Becker erzählt, dass er mit seiner Lilly alt werden wolle. "Das heißt, wir haben noch 40 Jahre vor uns", sagte die Tennis-Legende damals.

Doch nun gab eines der wohl schillerndsten Promi-Paare der Gegenwart seine Trennung bekannt. "Frau und Herrn Becker ist diese gemeinsame Entscheidung nach 13 Jahren Beziehung und über neun Ehejahren nicht leichtgefallen. Am wichtigsten ist beiden Mandanten das Wohlergehen des gemeinsamen Sohnes Amadeus", erklärte Christian-Oliver Moser, der Anwalt des dreimaligen Wimbledon-Siegers. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Der Anwalt bezeichnete die Trennung in dem Artikel als "einvernehmlich und freundschaftlich". Boris Becker bat per SMS um Verständnis, dass er dem Statement seines Anwalts nichts mehr hinzufügen wolle.

Als 17-Jähriger hatte sich der Rotschopf aus Leimen mit seinem epochalen Wimbledon-Sieg in die Tennis-Geschichtsbücher katapultiert - und auch in die Öffentlichkeit. Seit jenem 7. Juli 1985 steht Boris Becker im Rampenlicht - und jeder seiner sportlichen und privaten Schritte wird beobachtet und kommentiert. "Seit über 30 Jahren lebe ich öffentlich. Dafür zahlt man einen Preis", sagte Becker jüngst in der sehenswerten ARD-Dokumentation "Boris Becker - Der Spieler".

Auch Lilly kommt darin ausgiebig zu Wort. "Wenn du mit Boris Becker zusammenlebst, dann hast du ihn in guten und in schlechten Tagen, aber ich liebe ihn, weil er sich nicht unterkriegen lässt", sagt sie. Das Paar sei in "kämpferischer Liebe verbunden", heißt es in einer Rezension des Filmes. Den Kampf hat das Paar offenbar verloren.

Gerüchte über Probleme in der Beziehung gab es zuletzt immer häufiger. So sorgten unter anderem Aussagen von Lilly Becker in einer Fernsehshow für Schlagzeilen und boten zumindest Interpretationsspielraum.

Denn die Vergangenheit des Paares vom Kennenlernen 2005 bis zur pompösen Hochzeit in St. Moritz am 12. Juni 2009 war auch schon von emotionalen Aufs und Abs geprägt. Vor der Hochzeit hatte Becker das Model eigentlich verlassen - und sich mit Sandy Meyer-Wölden verlobt. Nach drei Monaten löste er die Verlobung wieder auf und kehrte reumütig zu Lilly zurück. Zur Promi-Hochzeit des Jahres kamen damals etwa 200 Gäste, darunter Franz Beckenbauer und Beckers Ex-Manager Ion Tiriac.

Lilly schien lange Zeit die starke Frau an seiner Seite - voller Verständnis für einen Menschen, der lange Jahre Liebling der Deutschen war, später aber auch Kopfschütteln erntete für den einen oder anderen missratenen Auftritt in der Öffentlichkeit. Lillys Liebesbrief verriet einiges über ihr Verhältnis zu Boris. Für "emotionale Dinge wie tiefe Liebe und Vertrauen, aber auch Materielles wie luxuriöse Reisen im Privatjet, elegante Designermode, noble Autos, exklusive Veranstaltungen und noch vieles mehr", dankte sie damals. Sie wusste genau, auf welchen Mann sie sich einließ und in welchen Mann sie sich verliebte. Das Glamour-Leben und den Luxus genossen beide. Doch menschlich und emotional entfernten sie sich zuletzt mehr und mehr voneinander. Zu weit auf jeden Fall für 40 weitere gemeinsame Jahre.

(dpa)
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