Schauspieler Til Schweiger für neues Organspende-Gesetz
Berlin (RPO). Filmstar Til Schweiger setzt sich für eine neue Organspenderegelung ein. Die deutsche Gesetzgebung sei inkonsequent, kritisierte Schweiger in einem Interview. Sie führe dazu, dass die meisten Menschen das Thema verdrängten. "Dies aber ist geradezu fahrlässig, angesichts der weit über 1000 Menschen, die jährlich sinnlos sterben, weil sie vergeblich auf ein Spenderorgan warten."
In Deutschland gilt die sogenannte Zustimmungslösung. Wer nach seinem Tod seine Organe spenden will, muss dies in einem Organspenderausweis angeben. In Spanien oder Österreich ist dagegen automatisch potenzieller Organspender, wenn er nicht zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen hat. Vor vielen Jahren gab es Pläne, eine solche Regelung auch in Deutschland einzuführen. Diese waren jedoch nicht durchsetzbar.
Auch ein Mitglied im Deutschen Ethikrat, Jochen Taupitz, forderte in der "taz" diese Widerspruchsregelung. Es müsse jeder Bürger beispielsweise beim Erwerb des Führerscheins aufgefordert werden, Farbe zu bekennen, ob ihm nach dem Tod Organe entnommen werden dürfen, schlug der Medizinrechtler vor. Wer sich nicht äußern wolle und weder zu Lebzeiten noch durch seine Angehörigen widersprochen habe, müsse als Organspender in Anspruch genommen werden.