Rassismusvorwurf in "Wildest Dreams" Taylor Swifts Afrika ist Amerikanern zu weiß

Los Angeles · Das neue Video von Taylor Swift ist – wie nicht anders zu erwarten – binnen weniger Tage mehrere Millionen Mal auf etlichen Video-Plattformen angesehen worden. Neben zahlreichen Fans von "Wildest Dreams" gibt es aber auch einige Kritiker. Denn: In Taylor Swifts Afrika gibt es keine Schwarzen.

Einige Amerikaner finden Taylor Swifts Afrika-Video zu weiß.

Einige Amerikaner finden Taylor Swifts Afrika-Video zu weiß.

Foto: Vevo

Das neue Video von Taylor Swift ist — wie nicht anders zu erwarten — binnen weniger Tage mehrere Millionen Mal auf etlichen Video-Plattformen angesehen worden. Neben zahlreichen Fans von "Wildest Dreams" gibt es aber auch einige Kritiker. Denn: In Taylor Swifts Afrika gibt es keine Schwarzen.

Das Setting zu "Wildest Dreams" hat Regisseur Jopseh Kahn zusammen mit Produzentin Jill Hardin so gewählt, dass man glaubt, im Afrika der 1950er Jahre zu sein. Hier eine Propellermaschine, die über eine Gnu-Herde fliegt, dort eine Crew in khakifarbenen Reiterhosen und mit Krawatten über weißen Hemden. Die Herren schieben mit viel Mühe Strahler und Kameras. Mittendrin Taylor Swift und Scott Eastwood, die, so die Geschichte, zu Dreharbeiten in Afrika sind, sich aber nebenbei eine Affäre gönnen, über deren Ende vor allem Taylor Swift zurück in den USA enttäuscht ist.

Das Lied und die Bilder könnten zusammen so ein schönes Musikvideo sein, wenn es da nicht ein Problem geben würde. Von Afrika sieht man nur Sonnenuntergänge und Landschaften, Löwen, Giraffen und Elefanten, aber keine Schwarzen. In dem knapp vier Minuten langen Video ist kein Schwarzer zu sehen, was den ein oder anderen US-Amerikaner empört.

So heißt es etwa beim Radiosender NPR, dass Swift von einem weißen Afrika träume. "Wir sind schockiert, dass im Jahr 2015 Taylor Swift, ihr Label und die Produzenten des Videos glauben, dass es okay ist, eine glamouröse Version einer weißen Kolonial-Fantasie Afrikas zu zeigen", so der Sender.

Regisseur Khan hat bereits mitgeteilt, dass das Video nun einmal in der Vergangenheit spiele. "Das ist kein Video über Kolonialismus, sondern eine Liebesgeschichte, die am Set einer Filmcrew 1950 in Afrika spielt", sagte er dem "Guardian". "Es wäre historisch nicht korrekt gewesen, mehr schwarze Schauspieler zu sehen."

(spol)
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