Tatort-Star im Interview Jan Josef Liefers spricht über den Tod

Hamburg · Schauspieler Jan Josef Liefers hätte nichts dagegen, irgendwann völlig unerwartet zu sterben. Wie sein Vater ihn außerdem inspirierte, seine Lebenszeit besser zu nutzen, erzählte der 54-Jährige kürzlich in einem Interview.

 Der Schauspieler Jan Josef Liefers gibt am Rande der Filmpremiere von "So viel Zeit" auf dem Roten Teppich ein Interview (Archivfoto).

Der Schauspieler Jan Josef Liefers gibt am Rande der Filmpremiere von "So viel Zeit" auf dem Roten Teppich ein Interview (Archivfoto).

Foto: dpa/Gregor Fischer

„Auf der Bühne muss es nicht sein, aber ohne Ankündigung mitten aus dem bunten Leben gerissen zu werden, fände ich gut“, sagte der 54-Jährige der TV-Zeitschrift „Hörzu“. „Auch wenn es nicht leicht für die anderen ist. Peng - und aus!“

Die Kernfrage sei: „Was würdest du anders machen, wenn dir das Ende deines Lebens angesagt wird?“ Liefers selbst hat sie beschäftigt, als sein Vater an Krebs erkrankte und schließlich daran starb. „Zwischen Diagnose und Tod hatte er noch drei Jahre - aber diese Zeit hat er nicht genutzt, um die ganze Klaviatur der heutzutage angebotenen Therapien durchzugehen, sondern sich für Lebensqualität statt für mehr Lebenszeit entschieden“, sagte der Schauspieler, der im „Tatort“ Münster einen Pathologen spielt.

Während dieser Zeit habe sein Vater manches besser gemacht als davor: „Er wollte seine Enkel erleben, etwas mit ihnen unternehmen. Das fand ich bemerkenswert, und es deckt sich mit meinem Empfinden: Wir merken meist erst, was wichtig und bedeutsam ist, wenn es schon zu spät ist.“ Heute fehle ihm sein Vater manchmal sehr. „Mir ist schmerzhaft bewusst geworden, dass ich nun der einzige lebende Mann in unserer Familie bin.“

In seinem neuen Kinofilm „So viel Zeit“ (Starttermin 22. November) stellt Liefers einen Musiker dar, der erfährt, dass er bald an einem Hirntumor sterben wird.

(mro/dpa)
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