„Man müsste Sie aufhängen“ „Tagesschau“-Chefsprecher Jan Hofer erhält immer wieder Drohungen im Netz

Hamburg · Jan Hofer wird nach eigenen Angaben immer wieder Ziel von Beschimpfungen und Drohungen. Das Urteils des Landgerichts Berlin zu Beschimpfungen im Netz gegen Renate Künast hält er für eine Katastrophe.

 Moderator und "Tagesschau"-Sprecher Jan Hofer.

Moderator und "Tagesschau"-Sprecher Jan Hofer.

Foto: dpa/Swen Pförtner

„Da kommen Sachen wie "Man müsste Sie aufhängen"“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die ersten Male schlafen Sie schlecht, das kann ich Ihnen sagen.“ Irgendwann habe er aufgehört, sich derartige Beleidigungen anzusehen. „Sonst halten Sie das nicht aus.“

Kürzlich war die Grünen-Politikerin Renate Künast vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, gegen Beschimpfungen auf Facebook vorzugehen. Unbekannte hatten sie als „altes grünes Dreckschwein“ bezeichnet und auch noch drastischere Formulierungen gewählt. Aus Sicht des Landgerichts Berlin stellen solche Kommentare „keine Diffamierung der Person der Antragstellerin und damit keine Beleidigungen“ dar.

„Dieses Urteil empfinde ich persönlich als eine Katastrophe“, sagte Hofer dem RND über den Gerichtsbeschluss. Mit Blick auf Künast meinte er: „Es spielt keine Rolle, ob man ihr politisch nahe steht oder nicht: Dass Menschen, die sich für dieses Land mit Herzblut einsetzen, so beschimpft werden dürfen, finde ich sehr merkwürdig.“ Es gebe eine Grenze. „Und in diesem Fall war diese Grenze in einigen Aussagen für mein Empfinden überschritten.“

(zim/dpa)
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