Babypause zu kurz Schröder kritisiert Yahoo-Chefin Mayer

Hamburg · Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat die kurze geplante Auszeit der neuen Yahoo-Chefin Marissa Mayer kritisiert. "Ich respektiere diesen persönlichen Schritt von Frau Mayer, aber ich sehe es mit großer Sorge, wenn prominente Frauen öffentlich den Eindruck erwecken, der Mutterschutz sei etwas, das eigentlich gar nicht notwendig ist", sagte Schröder dem Portal "Spiegel Online" in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. "Die Mutterschutzzeit ist absolut richtig, und zwar bei weitem nicht nur in medizinischer Hinsicht", fügte sie hinzu.

Diese Frauen brauchen keine Baby-Pause
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Mayer hatte vor rund zwei Wochen ihren neuen Job beim angeschlagenen Internetpionier Yahoo angetreten, zuvor war sie für den Rivalen Google tätig. Sie erwartet im Oktober ihr erstes Kind. Direkt nach Amtsantritt sagte Mayer dem US-Magazin "Fortune", ihr Mutterschutzurlaub werde nur einige Wochen dauern, und sie werde in dieser Zeit weiter arbeiten. Dies hatte auch in den USA für Debatten gesorgt.

Kein Bild von "Super-Müttern"

Schröder verurteilte nun den wachsenden gesellschaftlichen Druck auf Frauen: "Es wird, gerade in den Medien, oft ein Bild gezeichnet von den Supermüttern, die vier Wochen nach der Geburt schon wieder den perfekten After-Baby-Body haben und Familie und Beruf problemlos unter einen Hut kriegen." Dieses Bild setze "jede Frau unter Druck, auch ich kenne das Gefühl", sagte die Ministerin.

Schröder selbst hatte ihre Arbeit im September 2011 zehn Wochen nach der Geburt ihrer Tochter Lotte Marie fortgesetzt. "Ich freue mich, wieder hier zu sein, aber es wird eine echte Herausforderung, Kind und Beruf zu vereinbaren", sagte sie damals. Ihr Baby brachte sie am ersten Arbeitstag mit ins Ministerium. Schröder ist die erste Bundesministerin, die in ihrer Amtszeit Mutter wurde.

(AFP)
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