"Miss World"-Wahl in Indonesien Schönheiten lächeln Proteste weg

Jakarta · In Indonesien wird in den kommenden Wochen die schönste Frau der Welt gewählt. Während sich die Kandidatinnen zur ersten Runde auf der Ferieninsel Bali einfinden, gibt es in dem muslimischen Land erbitterte Proteste religiöser Hardliner.

"Miss World"-Wahl: Traumfrauen versammeln sich auf Trauminsel
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Rund tausend Mitglieder der Gruppe Hizbut Tahrir Indonesia demonstrierten am Donnerstag vor dem Gebäude, in dem die Organisatoren der Modell-Schau untergebracht sind. "Allah ist groß" und "Lehnt Miss World ab", skandierte die Menschenmenge, die überwiegend aus Frauen bestand.

Auch in anderen Städten des Landes gingen Menschen auf die Straßen. Die Gegner des Events wollen, dass der Schönheitswettbewerb abgesagt wird. Dem erteilten die Organisatoren aber nun mehrfach eine Absage. Zugleich sagten sie, sie garantierten, dass es keine "Bikini-Show" werde und dass die Veranstaltung nicht im Widerspruch mit den kulturellen Werten stünde.

Die Mobilisierung gegen die Miss-World-Wahl hat viele Unterstützer in Indonesien. Ein Gremium einflussreicher islamischer Geistlicher, der sogenannte Ulema-Rat, hatte die Regierung Ende August aufgefordert, die Wahl abzublasen. Das Zurschaustellen weiblicher Haut laufe der islamischen Lehre zuwider, teilte der Ratsvorsitzende Amidan Shaberah zur Begründung mit. "Unsere Position ist klar. Wir lehnen es ab, dass Indonesien Gastgeber von Miss World wird", sagte Shaberah.

Der Ulema-Rat erlässt oft Fatwen oder Verordnungen, die rechtlich zwar nicht bindend sind, von vielen Muslimen jedoch befolgt werden. Zu den umstrittensten Entscheidungen des Gremiums zählen Regeln gegen Rauchen oder Yoga.

Die erste Runde der Miss-World-Wahl soll am Wochenende auf der Ferieninsel Bali stattfinden, die Endausscheidung dann am 28. September in der Nähe von Jakarta.

(ap)
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