Sängerin setzt sich für Band Pussy Riot ein Russlands Vize-Regierungschef beleidigt Madonna

Moskau · Der russische Vize-Regierungschef Dmitri Rogosin hat US-Popstar Madonna beleidigt, die sich für die Freilassung der inhaftierten Mitglieder der Punkband Pussy Riot eingesetzt hat.

Die ewige "Queen of Pop" - so hat sich Madonna verändert
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"Jede frühere b." wolle "im Alter jedem moralische Lektionen erteilen, besonders bei Auftritten im Ausland", schrieb Rogosin am Mittwochabend in dem Kurznachrichtendienst Twitter. Der Buchstabe "b." steht im Russischen für "Hure". Später fügte er seinem Eintrag an die Sängerin gerichtet hinzu: "Leg' das Kreuz ab oder zieh' dir eine Unterhose an."

Madonna hatte am Dienstag bei ihrem Konzert in Moskau Freiheit für die drei inhaftierten Mitglieder der Punkband Pussy Riot gefordert. Sie sagte, sie bete für die Frauen, denen wegen mutmaßlichen Rowdytums mehrere Jahre Haft drohen. Für ihr Konzert am Donnerstagabend in St. Petersburg hatte die Pop-Ikone außerdem angekündigt, damit die Homosexuellen in der Stadt unterstützen zu wollen. In St. Petersburg war im März ein Gesetz in Kraft getreten, das Kundgebungen Homosexueller vor den Augen Minderjähriger verbietet und Homosexualität mit Pädophilie gleichsetzt.

Der Kommunalpolitiker Witali Milonow, einer der Initiatoren des umstrittenen Gesetzes, drohte Madonna mit Konsequenzen. Sollte sie das Gesetz gegen die Verbreitung "homosexueller Propaganda" verletzen, würden "Ermittlungen eingeleitet", sagte dessen Sprecherin. Sowohl kremltreue Demonstranten als auch Vertreter von Homosexuellen-Organisationen wollten vor dem Konzert Mahnwachen abhalten - letzteren geht Madonnas Unterstützung noch nicht weit genug.

(AFP)
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