Wirbel um Flaggenschändung Russland ermittelt gegen Bloodhound Gang

Moskau · Nach einer Verunglimpfung der russischen Staatsflagge durch zwei Mitglieder der US-Rockband Bloodhound Gang hat die Justiz des Landes ein Ermittlungsverfahren gegen die Musiker eröffnet. Der Vorwurf gegen den unter seinem Künstlernamen Jared "Evil" Hasselhoff bekannten Bassisten der Band und Sänger James Franks laute auf gruppenmäßige Anstiftung zum Hass, teilte das zuständige Ermittlungskomitee mit.

Falls sie angeklagt und verurteilt würden, könnten die für ihre provokativen Aktionen bekannten Künstler mit bis zu fünf Jahren Lagerhaft belegt werden. Jared Hasselhoff hatte im Juli Russlands weiß-blau-rote Fahne während eines Konzerts in der ukrainischen Stadt Odessa durch seine Hose gezogen und zum Publikum gesagt: "Erzählt das nicht Putin!"

Ein Video des Vorfalls sorgte im Videoportal YouTube für Furore. Ursprünglich war der Band daraufhin Flaggenschändung zur Last gelegt worden, worauf eine geringere Höchststrafe von einem Jahr Gefängnis steht. Doch das Ermittlungskomitee äußerte nun den Verdacht, dass sich die Männer gegen "die Menschenwürde russischer Staatsbürger" verschworen hätten.

Einreiseverbot verhängt

Außerdem soll Franks demnach bei einem früheren Konzert in der Ukraine "beleidigende Ausdrücke auf Englisch gegen Russland" verwendet haben. Die Behörden des Nachbarlands hatten bereits ein Einreiseverbot gegen Hasselhoff verhängt, weil er am 30. Juli bei einem Konzert in der Hauptstadt Kiew auf eine ukrainische Flagge uriniert hatte.

Die Musiker verließen Russland damals, nachdem die Laufzeit ihrer Visa verkürzt worden war. Doch nach den neuen Angaben des Ermittlungskomitees können Ausländer, die nicht in Russland leben, trotzdem zur Rechenschaft gezogen werden, wenn ihr Vergehen gegen die Interessen Russlands und seiner Staatsbürger gerichtet ist. Deshalb würden nun Schritte eingeleitet, um sowohl Franks als auch Hasselhoff zur Fahndung auszuschreiben.

(AFP)
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