Vom Rapper zum Kopfhörer-Multimillionär Mario Götze, Justin Bieber oder Katie Holmes lieben seine "Beats"

New York · Erfolgreich als Solo-Rapper, noch erfolgreicher als Produzent von Musikern wie Snoop Dogg, Eminem und 50 Cent und am erfolgreichsten als Unternehmer: "Beats"-Kopfhörer machten Dr. Dre zum Multimillionär. Jetzt wird er 50 Jahre alt, sein neues Album lässt aber auf sich warten.

 Mit den Beats-Kopfhörern machte er sich zum ersten HipHop-Multimillionär: Dr. Dre wird 50 Jahre alt.

Mit den Beats-Kopfhörern machte er sich zum ersten HipHop-Multimillionär: Dr. Dre wird 50 Jahre alt.

Foto: rpo 2010

Ob Fußball-Profi Mario Götze, Popstar Justin Bieber oder Schauspielerin Katie Holmes: Sie alle sind schon mit großen und knallbunten Kopfhörern fotografiert worden. Das "b" darauf steht für Beats, der Firma von Dr. Dre. "Ich möchte, dass die Menschen Musik so genießen können wie ich im Studio. Musiker haben Musik seit langer Zeit anders gehört, aber Beats ändert das jetzt", sagte der Rapper jüngst dem britischen "Guardian". Die von ihm entworfenen Kopfhörer geben besonders die Bässe deutlich wieder - und machten den Musiker, der an diesem Mittwoch 50 Jahre alt wird, zum Multimillionär.

Etwa 620 Millionen Dollar (etwa 550 Millionen Euro) habe Dr. Dre allein im vergangenen Jahr verdient, schätzt das "Forbes"-Magazin. "Das macht es nicht nur zum besten Jahr seiner Karriere, sondern es ist auch das höchste jährliche Gesamteinkommen, das je ein von "Forbes" untersuchter Entertainer verbuchen konnte", schrieb das Magazin dazu.

Bürgerlicher Name: Andre Romell Young

Besonderer Coup im vergangenen Jahr: Der Elektronik-Gigant Apple kaufte die Firma Beats Electronics für 3,2 Milliarden Dollar. So einen Erfolg habe er für seine Kopfhörer nicht erwartet, gestand Dr. Dre dem "Time"-Magazin. "Ich wusste, dass sie den Leuten gefallen würden, aber ich wusste nicht, dass sie so erfolgreich sein würden."

Dabei kommt Dr. Dre eigentlich von der anderen Seite - der, wo die Musik gemacht wird, die aus den Kopfhörern kommt. Geboren 1965 als Andre Romell Young in Compton, einem Vorort von Los Angeles, probierte sich Dr. Dre schon während seiner Schulzeit als Rapper und DJ aus. Zu dieser Zeit nahm er auch den Künstlernamen Dr. Dre an, eine Mischung aus einem früheren Künstlernamen Dr. J und seinem Vornamen. Mit verschiedenen Rap-Gruppen wie World Class Wreckin' Cru und N.W.A. veröffentlichte er erste Alben und begann als Produzent zu arbeiten.

Dre: "Eine Reality-Show über mein Leben kommt nicht in Frage"

Später gründete er auch mehrere Plattenlabel und brachte die erfolgreichen Solo-Alben "The Chronic" (1992) und "2001" (1999) heraus. Außerdem produzierte er unter anderem seine erfolgreichen Kollegen Tupac Shakur, Snoop Doggy Dogg, Eminem, Kendrick Lamar und 50 Cent. 2001 gewann er einen Grammy als Produzent des Jahres. "Ich lebe seit mehr als 25 Jahren den amerikanischen Traum", sagte Dr. Dre dem "Guardian". "Einfach nur das zu machen, was ich mache, kreativ sein und damit Geld zu verdienen, das ist unglaublich."

Sein Privatleben versucht der Musiker, der auch immer wieder wegen Schlägereien mit der Polizei in Konflikt geriet, unterdessen so weit wie möglich aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Niemals würde er an einer Reality-Show über sein Leben teilnehmen, sagte er jüngst in einem Interview. "Und ich würde auch jedem anderen davon abraten." Seit 1996 ist der Rapper mit seiner Frau Nicole verheiratet. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder.

Finanziell läuft es für den Rapper mit seinem Kopfhörer-Business so gut wie nie in seiner Karriere. Auf das neue Solo-Album des Musikers warten Fans allerdings seit zehn Jahren vergeblich. "Detox" soll es heißen und ist immer wieder angekündigt und dann verschoben worden.

Inzwischen hat der Rapper es Journalisten sogar untersagt, ihn dazu zu befragen. Lieber spricht er von seinen Kopfhörern, wie jüngst mit dem "Guardian". "Das allergrößte Erlebnis für mich ist, wenn junge Leute meine Kopfhörer anhaben. Fast so toll, wie wenn sie meine Musik hören - naja, am besten wäre es, sie würden mit den Kopfhörern mein Album hören."

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort