Ermittlungen gegen Skandalschauspieler Polizei durchsucht Haus von Charlie Sheen

Los Angeles (RPO). Schauspieler Charlie Sheen (45) kommt nicht aus den Schlagzeilen: Das Haus des US-Stars, der seit einigen Wochen mit Alkoholexzessen und bizarren Interviewäußerungen für Aufsehen sorgt, wurde am Donnerstagabend in Beverly Hills von der Polizei durchsucht, wie US-Medien berichteten.

Die Ermittler wollten nach Angaben einer Polizeisprecherin prüfen, ob Sheen im Besitz von Schusswaffen und Munition ist und damit gegen eine einstweilige Verfügung verstoßen hat, die seine Noch-Ehefrau Brooke Mueller Anfang März vor Gericht gegen ihn erwirkt hatte.

Mueller hatte Sheen Geisteskrankheit und eine Morddrohung vorgeworfen. Dem Schauspieler wurde daraufhin vorübergehend das Sorgerecht für die gemeinsamen knapp zweijährigen Zwillingssöhne entzogen. Die Hausdurchsuchung nahm der Schauspieler gelassen: Die Polizisten seien "großartig" gewesen, "absolute Profis", teilte er über den von ihm rege genutzten Kurzmitteilungsdienst Twitter mit.

Am Montag war Sheen von der Produktionsfirma Warner Bros. Television nach seinen Eskapaden als Hauptdarsteller der Erfolgsserie "Two and a Half Men" gefeuert worden. Dies will der Schauspieler jedoch nicht hinnehmen: Er reichte eine Millionenklage ein.

Wegen Vertragsbruchs fordert er von dem Produzenten Chuck Lorre und dem Studio mehr als 100 Millionen Dollar Entschädigung, wie der US-Nachrichtensender CNN berichtete. Aus der Klageschrift seines Anwaltes gehe hervor, dass Sheen nicht nur für sich Geld für die ausgefallenen Folgen der Serie verlangt, sondern er sich auch für eine Entschädigung für die Crew stark mache.

Unterdessen soll Sheen sich mit seiner Noch-Ehefrau immerhin aber auf eine Einigung im Sorgerechtsstreit verständigt haben. Das teilten die Anwälte beider Seiten dem Magazin "People" zufolge mit. Die Details der Absprache würden zum Wohle der Kinder nicht veröffentlicht, hieß es.

Ein in der vergangenen Woche bereits erzielter Sorgerechtsdeal soll deswegen wieder geplatzt sein, weil Sheen darüber in einer Twitter-Nachricht gesprochen hatte, obwohl Stillschweigen vereinbart worden war.

Der Schauspieler hatte sich in den vergangenen Wochen öffentlich selbst demontiert. Einen Messerangriff auf seine Ehefrau Ende 2009 und die Verurteilung zu einem 30-tägigen Entzug hatte ihm sein Arbeitgeber noch verziehen.

Als der 45-Jährige aber nach weiteren Alkoholexzessen seinen Produzenten Lorre in einem Interview als "vergiftete kleine Made" beschimpfte, legten die Verantwortlichen die Sitcom "Two and a Half Men" Ende Februar auf Eis. Anfang dieser Woche gaben sie dann Sheens Rauswurf bekannt.

(DDP)
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