Schauspieler aus "Klimbim" Peer Augustinski ist tot

Overath · Der Schauspieler Peer Augustinski ("Klimbim") ist tot. Er starb am vergangenen Freitag, wie seine Ehefrau Gisela Ferber am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa in Düsseldorf sagte. Er wurde 74 Jahre alt.

 Der Schauspieler, Komiker und Synchronsprecher Peer Augustinski, aufgenommen am 13.04.2010 in München.

Der Schauspieler, Komiker und Synchronsprecher Peer Augustinski, aufgenommen am 13.04.2010 in München.

Foto: dpa, th sab axs

Bekannt wurde Augustinski in den 1970er Jahren durch die Comedy-Serie "Klimbim", in der er an der Seite von Ingrid Steeger und Elisabeth Volkmann spielte. Später war er die deutsche Stimme des US-Schauspielers Robin Williams ("Der Club der toten Dichter"). Auch die Zeichentrickfigur Asterix synchronisierte er.

2005 erlitt er einen schweren Schlaganfall während einer Hörbuch-Produktion. Seitdem war er halbseitig gelähmt und pflegebedürftig. Über diesen Schicksalsschlag schrieb er auch ein Buch mit dem Titel "Aus heiterem Himmel: Mein bewegtes Leben vor und nach dem Schlaganfall"

Über seinen schweren Schlaganfall sprach er offen in mehreren Talkshows und schrieb auch ein Buch mit dem Titel "Aus heiterem Himmel: Mein bewegtes Leben vor und nach dem Schlaganfall". Im Fernsehen war er als Schauspieler noch 2011 in der Komödie "Alles auf Krankenschein" zu sehen. Darin spielte er einen nervigen Patienten im Rollstuhl. Auch mit Ingrid Steeger trat er nochmal auf: Im Dezember 2011 bei einer Weihnachtslesung. Zu den Umständen seines Todes wurde nichts bekannt.

Geboren in Ostdeutschland, im Westen geprägt

In Berlin geboren, wuchs er in Ostdeutschland auf, 1957 ging es im Westen weiter. An der Max-Reinhardt-Schauspielschule lernte er die Bühnenkunst. Er spielte an mehreren Theatern, bis er Mitte der 70er zum Fernsehen kam. In den Jahren des Dreikanalfernsehens kannte ein Millionenpublikum seine Rollen in "Klimbim".

Zeitzeugen erinnern sich gern an den frisch-frivolen Humor, an den militanten Opa Benedikt und die schrille Mutter Jolante. Die Serie mit Ingrid Steeger, der 2006 gestorbenen Elisabeth Volkmann und Wichart von Roëll gilt heute als Mutter aller Comedy-Shows.

Trotz des großen "Klimbim"-Erfolgs schaffte es Augustinski, sich nicht auf das Komödiantische festlegen zu lassen. So übernahm er etwa viele Rollen in Krimiserien wie "Derrick" oder "Der Alte". Noch zu "Klimbim"-Zeiten begann er eine Parallel-Karriere als Synchronsprecher.

Synchronsprecher von Robin Williams

Die Synchronrolle seines Lebens bekam er in den späten 80ern, als er die deutsche Stimme des US-Schauspielers Robin Williams ("Der Club der toten Dichter") wurde. In rund 40 Filmen synchronisierte er den diesen Sommer gestorbenen Schauspieler, zuletzt 2009. In Serien lieh er ebenfalls Kollegen seine Stimme, so etwa ein Dutzend Mal Barry Humphries in "Ally McBeal". Auch als Sprecher machte er sich einen Namen. So übernahm er für die Aufnahme einer Hörbibel die Rolle des Pilatus.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort