Promi-Auflauf im Weißen Haus Obama besteht Comedy-Test

Düsseldorf/Washington (RPO). Großer Promi-Auflauf im Weißen Haus: Zum jährlichen Korrespondenten-Dinner wurden wie jedes Jahr Journalisten, Politiker und Prominente eingeladen. So viel Prominenz wie Obama holte sonst nur der demokratische Präsident Bill Clinton ins Weiße Haus. Erstmals musste sich Präsident Obama dabei als Komödiant beweisen.

So witzelte Obama
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Ob Obama ein guter US-Präsident ist, muss sich erst noch zeigen — aber als Comedian hat er sich am Samstagabend bewiesen. Seine Witze Richtung Republikaner, Journalisten und Ex-Konkurrentin Hillary Clinton kamen gut an beim geladenen Publikum. Erstmals fand das jährliche Korrespondenten-Dinner unter Obamas Regierung statt. Insgesamt 2500 Journalisten, Politiker und Prominente lud Präsident Obama ein, um seine komödiantischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Bei dem Treffen nehmen sich Präsident und Medien schon seit 1920 traditionell gegenseitig auf die Schippe. Der US-Parlamentssender C-Span hat die Rede Obamas auf Youtube online gestellt.

Wie traditionell bei diesem Treffen üblich, witzelte der Präsident: "Die meisten von euch haben über mich berichtet — aber ihr alle habt mich gewählt" sagte er zu den anwesenden Reportern, um dann hinzuzufügen: "Entschuldigung, Fox-Tisch". Die US-Medien gelten mit Ausnahme des konservativen Rupert-Murdoch-Senders Fox News als Obama-freundlich.

Der frühere Vizepräsident Dick Cheney könne ja leider nicht dabei sein, scherzte Obama weiter, weil er gerade seine Memoiren schreibe: "Wie schießt man auf Freunde und verhört Menschen". Obama bezog sich damit auf Cheneys Unterstützung für die als Folter kritisierten "harten Verhörmethoden" und dessen Jagdunfall, bei dem er einen Freund angeschossen hatte.

Aber auch mit der eigenen Arbeit ging Obama kritisch ins Gericht. Noch nie in der Geschichte habe ein Präsident so schnell drei Handelsminister benannt, erklärte Obama mit Blick darauf, dass seine ersten beiden Vorschläge ihre Kandidatur wieder zurückziehen mussten.

Obama wurde aber auch ernst und würdigte mit Blick auf die in der Krise steckende Zeitungsbranche die Leistungen der Journalisten als Kontrolle des Staates. Eine Regierung ohne Zeitungen, eine Regierung ohne entschlossene und lebendige Medien sei in den USA nicht vorstellbar, erklärte Obama.

Neben Journalisten und Politikern gehört auch die erste Garde Hollywoods traditionell zu den Gästen des Dinners. So groß wie diesmal war der Star-Auflauf dabei aber selten. Laut "Washington Post" standen unter anderem Robert De Niro, Jennifer Garner, Ben Affleck, Natalie Portman, Stevie Wonder, Sting, John Cusack, Demi Moore, Sängerin Alicia Keys, Eva Longoria Parker sowie die Regisseure George Lucas und Steven Spielberg auf der langen Gästeliste. Auch Richard Phillips, der von somalischen Piraten entführte Kapitän, der von Navy-Soldaten befreit wurde, erschien.

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