Vergewaltigungs-Vorwürfe gegen Klaus Kinski Nastassja Kinski nennt Schwester eine Heldin

Berlin · Die Schauspielerin Nastassja Kinski hat sich "erschüttert" über den jahrelangen sexuellen Missbrauch ihrer Schwester Pola durch ihren Vater Klaus Kinski gezeigt.

 Nastassja Kinski ist erschüttert über die Missbrauchsvorwürfe gegen ihren Vater Klaus.

Nastassja Kinski ist erschüttert über die Missbrauchsvorwürfe gegen ihren Vater Klaus.

Foto: AFP

"Ich bin zutiefst erschüttert", schrieb Nastassja Kinski in der "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe). "Aber: Ich bin stolz auf ihre Kraft, ein solches Buch zu schreiben. Ich kenne den Inhalt. Ich habe ihre Worte gelesen. Und ich habe lange geweint."

Die 60-jährige Pola Kinski, die älteste Tochter des 1991 gestorbenen Schauspielers, hatte dem Magazin "Stern" gesagt, dass ihr Vater sie vom 5. bis zum 19. Lebensjahr sexuell missbraucht habe.

Über diese Erfahrungen schrieb sie auch in ihrem bald erscheindenden Buch "Kindermund". Der Filmstar habe sich "über alles hinweggesetzt", auch wenn sie sich gewehrt habe, sagte Pola Kinski dem "Stern".

"Er hat sich einfach genommen, was er wollte." Sie habe ihre ganze Kindheit mit einem permanenten Gefühl von Angst vor den Ausbrüchen ihres Vaters gelebt. Sie habe das Buch auch geschrieben, um sich gegen die Kinski-Vergötterung zu wenden.

Nastassja Kinski schrieb, die Angaben ihrer Schwester seien "ein schwieriger Moment für mich". "Ich stehe zu meiner Schwester, stehe hinter ihr." Dies sei "ein ernstes Thema".

"Kinder und Teenager müssen beschützt werden. Sie müssen wissen: Es kann sofort Hilfe da sein, wenn etwas so Grauenvolles passiert." Ein Buch wie das ihrer Schwester helfe "allen Kindern, Jugendlichen und Müttern, die Angst vor dem Vater haben. Sie sollen wissen: Es kann Hilfe geben."

Ihre Schwester sei "eine Heldin", schrieb die 51-Jährige weiter. "Denn sie hat ihr Herz, ihre Seele und damit auch ihre Zukunft von der Last des Geheimnisses befreit. Diese Dinge passieren Kindern auf der ganzen Welt, jeden Tag. Und je mehr man darüber erfährt, desto mehr kann ihnen geholfen werden."

"Auch Väter tun grauenvolle Dinge", schrieb die Schauspielerin. Der für seine Wutausbrüche bekannte Klaus Kinski war 1991 im Alter von 65 Jahren gestorben. Neben den beiden Töchtern hinterließ er auch einen Sohn, Nikolai Kinski.

(dpa/nbe/csi)
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