Nach Böhmermann-Enthüllungen Fynn Kliemann übt harte Kritik an Medien

Düsseldorf · In einem emotionalen Beitrag auf Instagram hat sich der in die Kritik geratene Influencer Fynn Kliemann zu Moderator Jan Böhmermann und einer „woken linken Szene“ geäußert. Auch stellte er sich vor Mitstreiter seines Event-Standortes „Kliemannsland“. Gegen Kliemann läuft derzeit ein Ermittlungsverfahren.

 YouTuber und Sänger Fynn Kliemann übt Kritik nach Masken-Affäre.

YouTuber und Sänger Fynn Kliemann übt Kritik nach Masken-Affäre.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Youtuber und Sänger Fynn Kliemann, der das „Kliemannsland“, einen Event-Standort in der Nähe von Bremen, betreibt und eine Textilfirma aus Nordrhein-Westfalen waren Anfang Mai durch den TV-Beitrag von Jan Böhmermann im „ZDF Neo Magazin Royale“ in die Kritik geraten. Im Kern des TV-Beitrags wurde die Frage aufgeworfen, ob bei Geschäften der Textilfirma mit einem Großhändler im Jahr 2020 ganz bewusst das Produktionsland verschwiegen wurde - die Masken kamen aus Asien statt aus Europa. Bei den Vorwürfen geht es auch um fehlerhafte Masken, die an Geflüchtete gespendet wurden.

Nun hat Kliemann in mehreren Instagram-Stories ein Statement abgegeben und übte gleichzeitig Kritik an Böhmermann und der Medienlandschaft. „So, es ist doch jetzt gut. Da haben ziemlich viele Leute ziemlich viel durcheinander gebracht, dann haben es alle abgeschrieben. Es hat sich super geklickt, mein gesamtes Leben zerstört. Zehn Jahre nonstop Arbeit. Alles ist kaputt“, kritisierte der Youtuber direkt zu Beginn der Stories.

Weiter beteuerte Kliemann seine Unschuld. Im nächsten kurzen Video-Abschnitt sagte er zu den Vorwürfen: „Man, ich habe keine dieser Bangladesh-Masken verkauft. Ich hab‘ die weder produziert, ich hab‘die nicht verschenkt [...] Ich hab‘ aber auch verstanden, dass die Sachlage scheißegal ist. Ob ich‘s war, ob ich‘s nicht war, völlig egal, die Wut macht an sich Spaß.“ Weiter prophezeite der Influencer: „Und die Medien werden das Ganze noch weiter ausschlachten. [...] Am Ende, wenn das Ding dann eingestellt wird, wird da keiner mehr drüber berichten.“

Allerdings räumte Kliemann auch Fehler ein. Diese habe er verstanden, eingesehen und sich schließlich auch dafür entschuldigt. Außerdem habe er Reparationen geleistet und viel daraus gelernt: „Das war nicht der erste Fehler, den ich gemacht habe und es wird auch nicht der letzte sein.“

Anschließend gab es einen Seitenhieb für Böhmermann und das „Neo Magazin Royale“, das Kliemanns mutmaßliche Beteiligung an dubiosen Maskengeschäften aufgedeckt hatte. „Diese ganze Böhmerland-Scheiße geht mir persönlich komplett am Arsch vorbei. Aber hier stellen sich Menschen über andere Menschen und entscheiden, wie sie zu sein haben“, so Kliemann.

In Anlehnung an Kliemanns Wohnort, das „Kliemannsland“ hat Jan Böhmermann in der vergangenen Woche eine Parodie veröffentlicht. Damit würden laut des Influencers „ganz schön viele falsche Sachen“ suggeriert.

Kliemann erklärte auch, das „Kliemannsland“ stehe gegen Regeln von Menschen mit Zeigefingern und Vorurteilen. „Aber da gibt es diesen einen Teil in der woken linken Szene, der das einfach nicht akzeptieren kann.“ Als woke (übersetzt etwa „aufgewacht“) wird jemand bezeichnet, der Ungerechtigkeiten in einer Gesellschaft empfindet und diese thematisiert. Das Adjektiv wird mittlerweile auch in einem negativen Sinne verwendet.

(joko/dpa)
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