Der Streit im Clan des Popstars Michael Jacksons Mutter will sich Sorgerecht teilen

Düsseldorf · Im Familen-Clan der Jacksons eskaliert der Streit um das Erbe des "King of Pop". Während Michaels Schwester Janet sich immer mehr in ein schlechtes Licht rückt, leiden vor allem die Kinder des einstigen Megastars. Die Informationen zu den Hintergründen werden von Tag zu Tag verwirrender. Nun will Michael Jacksons Mutter Katherine gemeinsam mit dem Neffen TJ des verstorbenen Popstars das Sorgerecht für ihre Enkel erlangen.

 Während der Streit um das Erbe im Jackson-Clan eskaliert, werden Jackos Kinder Blanket, Prince Michael und Paris (10, 15 und 14 Jahre, von links nach rechts) immer mehr in Mitleidenschaft gezogen.

Während der Streit um das Erbe im Jackson-Clan eskaliert, werden Jackos Kinder Blanket, Prince Michael und Paris (10, 15 und 14 Jahre, von links nach rechts) immer mehr in Mitleidenschaft gezogen.

Foto: dpa, Michael Nelson

Die 82-Jährige habe sich mit dem 34-jährigen TJ getroffen und die beiden hätten vereinbart, dass ein gemeinsames Sorgerecht im besten Interesse der drei Kinder von Michael Jackson sei, erklärte Katherines Anwalt am Freitag. Die Vereinbarung solle Anfang kommender Woche der US-Justiz präsentiert werden, erklärte Perry Sanders.

Die Vereinbarung Katherines mit TJ, der ebenfalls ihr Enkel ist, entspreche auch der gemeinsamen Verantwortung, die beide seit dem Tod des Popstars für dessen Kinder Paris, Prince und Blanket übernommen hätten, hieß es weiter.

Turbulente Woche

Die vergangene Woche war turbulent in der Großfamilie Jackson: Erst verschwand Michael Jacksons Mutter Katherine und wurde als vermisst gemeldet. Dann folgten verwirrende Twitter-Nachrichten diverser Familienmitglieder, die vor allem eines offenbarten: Der Clan ist anscheinend komplett zerstritten.

Die Hintergründe dafür sind ebenso unklar, wie die verschiedenen Nachrichten und das mysteriöse, vorübergehende Verschwinden von Katherine Jackson. Klar scheint nur eines zu sein: es geht um Jackos Millionen-Erbe.

Rund 475 Millionen Dollar soll er seiner Mutter und seinen drei Kindern Prince Michael, Paris und Blanket hinterlassen haben. Das Problem daran — der Rest der Familie, insbesondere seine Geschwister gehen bei dem Erbe leer aus. Offenbar wollen das nicht alle akzeptieren — fünf der Geschwister haben in der Folge das Testament angefochten.

Wird Janet Jackson zur bösen Tante?

Ausgerechnet die ehemals selber sehr erfolgreiche Janet Jackson scheint sich bei dem Streit um das Geld jetzt als Rädelsführerin hervortun zu wollen. Glaubt man den Berichten in diversen US-Medien, soll sie sie nun, nachdem Katherin Jackson das Sorgerecht für ihre drei Enkel vorübergehend entzogen wurde, alles daran setzen, den Kindern den Kontakt zur Großmutter zu verbieten.

Angeblich soll es ihr darum gehen, so viel Zwietracht und Verwirrung zu stiften, dass sie einem Gericht deutlich machen könne, dass das Geld von Michael Jackson besser in die Hände der Geschwister gehöre. Über die Frage, wer die Leidtragenden sind, braucht dafür weniger spekuliert zu werden. Dass der derzeitige Zustand besonders für Michaels Kinder zur Belastung wird, ist offensichtlich.

Denn die meldeten sich schon mehrfach aufgebracht via Twitter, nahmen die Großmutter in Schutz, wehrten sich gegen verschiedene Theorien oder drohten ganz offen, dass die Verursacher der prekären Situation dafür würden zahlen müssen. Zuletzt schien dem 15-jährigen Prince Michael dann endgültig der Kragen zu platzen. Auf seinem Twitter-Account veröffentlichte er schließlich einen Screenshot von seinem Handy, der den Nachrichtenverkehr zwischen den Familienmitglieder offenlegte.

Streit auf dem Rücken der Kinder

Dabei forderte er offenbar ganz deutlich: "Wir verlangen mit unserer Großmutter sprechen zu dürfen — und zwar sofort!" Die zusätzlich veröffentlichte Antwort von Jackos Schwester Janet richtete sich an ihre Geschwister und war demnach eine Bitte, dass diese das nicht zulassen sollten. Wie es den drei Kindern Prince Michael, Paris und Blanket damit gehen muss, mag man sich nicht vorstellen. Fest steht, dass sie offensichtlich zu ihrer Großmutter stehen.

Nachdem die Nachrichten auf dem Twitter-Account von Prince Michael dann wenige Stunden später plötzlich gelöscht waren und durch andere Mitteilungen ersetzt wurden, sprang schließlich die 14-jährige Paris wieder ein. Laut der Daily Mail äußerte sie sich empört: "Die Dinge, die mein Bruder gestern Nacht getwittert hat, waren die letzten, die wirklich von ihm stammen. Dann wurden seine Aussagen durch Hacker widerrufen."

Während so also der Streit im Familien-Clan immer weiter eskaliert, scheint sich offenbar keiner die Frage zu stellen, was für die Kinder das Beste ist. Dass diese so weit gehen, sich derart deutlich an die Öffentlichkeit zu wenden, zeigt, wie groß der Druck geworden sein muss, der auf ihnen lastet. Ob ein Gericht dieses Wirrwar auflösen kann, bleibt abzuwarten. Für Jackos Kinder kann man nur hoffen, dass es möglichst schnell zu einer Klärung kommt.

(RPO/felt/AFP/csr)
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