Klimakrise als Prüfungsthema Text von Luisa Neubauer in Abi-Prüfung sorgt für Kritik an Grünen

Düsseldorf · In Niedersachsen mussten Schüler beim Politik-Abitur einen Essay von Luisa Neubauer untersuchen. Für die Auswahl der Aufgaben zuständig: Grünen-Ministerin Julia Willie Hamburg. Nicht alle sehen das unkritisch.

 Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat einen Text für die „Zeit“ geschrieben, der in einer Abitur-Prüfung vorkam.

Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat einen Text für die „Zeit“ geschrieben, der in einer Abitur-Prüfung vorkam.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Die Politik-Klausuren in den Abitur-Prüfungen in Niedersachsen haben für viel Zündstoff gesorgt. Denn eine der Hauptaufgaben war, einen Essay der Klimaaktivistin Luisa Neubauer zu analysieren, den sie 2022 in der „Zeit“ veröffentlichte.

Schülerinnen und Schüler hatten sich bei Neubauer gemeldet, woraufhin die 27-Jährige eine Story auf Instagram veröffentlichte, in der sie sich sichtlich darüber freute. „Leute, was???“, schrieb sie strahlend, „In Niedersachsen wurde heute Politik-Abi geschrieben und es wurde einfach ein Essay von mir behandelt.“ Laut Neubauer sollten die Prüflinge unter anderem die Aussagen in dem Text mit der Überschrift „Nur weil die Richtigen regieren, wird nicht gleich richtig regiert“ zum Handeln der Regierung zusammenfassen und die Auffassung Neubauers in Bezug auf das Spannungsverhältnis zwischen Wirtschaft und Umwelt herausarbeiten.

Ungewöhnlich oder unproblematisch? Auf Anfrage der Bild beim Kultusministerium sei die Tatsache, dass Zeitungsartikel in Abiturprüfungen analysiert werden müssen „alles andere als ungewöhnlich“. Die Lehrer hätten die Aufgaben im Vorhinein auswählen können und sich unter anderem für diese Option entschieden. Der springende Punkt, weshalb auch Außenstehende sich über die Auswahl wundern ist, dass für die Abitur-Prüfungen Grünen-Ministerin Julia Willie Hamburg zuständig ist. Und Luisa Neubauer ist Mitglied bei den Grünen.

Vor allem die CDU ist irritiert. Der bildungspolitische Sprecher der CDU im Landtag Christian Fühner äußert gegenüber Bild: „Wir werden als CDU-Landtagsfraktion erfragen, ob Frau Hamburg direkt oder indirekt Einfluss auf die Auswahl der Prüfung genommen hat. Und warum ausgerechnet ein Text von Klima-Aktivistin und Grünen-Mitglied Neubauer gewählt wurde.“

Auch CSU-Generalsekretär Martin Huber sieht die Wahl der Autorin kritisch: „Aufsätze von Aktivisten sind kein Abitur-Stoff! Dass in #Niedersachsen unter einer Grünen Bildungsministerin ein Text von Luisa #Neubauer im #Abitur behandelt wird, geht gar nicht! Was kommt als Nächstes? Auf der Straße festkleben als Sportunterricht?“

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Reaktionen in den sozialen Medien fallen unterschiedlich aus. Von dem Vorwurf der Wichtigtuerei über Machtmissbrauch bis hin zu Glückwünschen ist einiges dabei. Es wird ebenfalls die Frage aufgeworfen, ob die Abiturientinnen und Abiturienten schlechter bewertet würden, wenn sie Neubauers Aussagen kritisieren.

(boot)
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