Dr. Motte: Voraussetzungen für Love Parade in München prüfen Love Parade in München? "Gedankenfurz"

München (rpo). Ob die Techno-Jünger zukünftig im Massen-Rudel durch München zucken steht noch dahin. Love Parade-Macher Dr. Motte kann es sich zumindest vorstellen: "Warum nicht?" Ein CSU-Politiker sieht die Gedanken-Pläne hingegen etwas nüchterner.

Bilder der vergangenen Love Parades
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Foto: AP

Dennoch sieht der Organisator der Berliner Love Parade, Dr. Motte, einen Wechsel des Techno-Spektakels nach München skeptisch. Der Grünen-Politiker Ludwig Hartmann müsse jetzt erst mal seinen Vorschlag durchrechnen und dann ein konkretes Angebot machen, sagte Dr. Motte der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe). Es stelle sich zunächst die Frage nach den Voraussetzungen. Techno sei der deutsche Beitrag zu einer weltweiten Jugendkultur. "Wenn wir damit nach München kommen können - warum nicht?", sagte Dr. Motte. Es sei "in jedem Fall möglich, das Geld für die Parade ranzuschaffen".

Der Chef des Münchner Kreisverwaltungsreferats, Wilfried Blume-Beyerle, sagte: "Die Love Parade wäre willkommen, sich anzumelden." Die Abfallbeseitigung müsse allerdings der Verursacher zahlen.

"Es wird eine lustige Idee bleiben"

Der Münchner Grünen-Stadtrat Jens Mühlhaus zeigte sich jedoch reserviert gegenüber dem Vorschlag seines Parteifreundes Hartmann: "Es wird eine lustige Idee bleiben." Denn eine Love Parade würde in München auf ähnliche Geld- und Sponsorenprobleme stoßen wie in Berlin. Und auch der zuständige Wirtschaftsreferent der Stadt, Bernhard Wieczorek, winkte ab: Es müsse zuerst versucht werden, die gefährdete "Blade Night" für Skater zu retten.

Als "Gedankenfurz" bezeichnete der CSU-Kommunalpolitiker Hans Wolfswinkler den Grünen-Vorstoß und verwies darauf, dass bereits die Techno-Parade "Union Move" vor einigen Jahren in München eingegangen sei. "Warum sollte die Love Parade jetzt in München plötzlich funktionieren?", fragte er.

Eine Sprecherin des Fremdenverkehrsamtes sagte, eine Love Parade in München sei "aus touristischer Sicht zu begrüßen". Aus dem Etat des Amtes seien jedoch keinerlei Mittel zu erwarten. Lediglich mit Werbung könne man das Techno-Event unterstützen.

Bayern ist ein weltoffenes Land

Das Grünen-Parteiratsmitglied Hartmann hatte in einem Interview an die Staatsregierung appelliert, sich für einen Umzug der Love Parade nach München einzusetzen. "Wir könnten der Welt beweisen, dass Bayern ein weltoffenes Land ist und mehr zu bieten hat als Trachten, Blasmusik und Oktoberfest", sagte Hartmann. München sei eine "wahnsinnig weltoffene Stadt", und die Love Parade könne ein "Aushängeschild für die Stadt" sein. Es werde erwogen, den Wunsch offiziell an die Staatsregierung heranzutragen.

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