Stolz auf ihre Hansestadt Loki Schmidt wird Hamburgs Ehrenbürgerin

Hamburg (RPO). Loki Schmidt ist als vierte Frau mit dem Titel der Hamburger Ehrenbürgerin gewürdigt worden. Die Frau von Altbundeskanzler Helmut Schmidt zeigte sich sichtlich gerührt bei ihrer Dankesrede. Sie sei Stolz eine Hamburgerin zu sein, sagte die 89-Jährige.

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Ihrer Dankesrede stellte die neue Hamburger Ehrenbürgerin erst einmal eine Entschuldigung voran: "Ich muss dreimal tief Luft holen", sagte Loki Schmidt, ganz außer Atem über die Aufregung wegen der großen Auszeichnung. "Die Ehrenbürgerschaft ist die größte Ehre, die einem Hamburger widerfahren kann", betonte sie sichtlich bewegt. Und als die 89-Jährige am Ende ihres Dankes sagte: "Ich bin stolz, eine Hamburgerin zu sein", mussten auch die hanseatischen Ehrengäste im Großen Festsaal des Rathauses vor Rührung schlucken.

Seit Donnerstag trägt Hannelore "Loki" Schmidt, Ehefrau von Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD), die Ehrenbürgerwürde der Freien und Hansestadt Hamburg. Sie hat diese seit 1813 verliehene Auszeichnung offiziell als 34. Person erhalten. Sie ist die vierte Frau mit dieser höchsten Auszeichnung der Hansestadt.

Flankiert von Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und Bürgerschaftspräsident Berndt Röder lauschte die Geehrte in einer besonderen Sesselreihe ihren Laudatoren. Mit ihr hatten weitere Hamburger Ehrenbürger in dieser ersten Reihe Platz genommen: ihr Mann Helmut, das Stifterpaar Hannelore und Helmut Greve sowie Fußballidol Uwe Seeler mit seiner Frau.

Röder würdigte Loki Schmidt vor allem als engagierte "Naturschützerin der ersten Stunde", die als Autorin in der Fachwelt genauso wie bei den Bürgern großes Ansehen genieße. Beust bezeichnete Loki Schmidt als "wohl berühmteste Naturschützerin Deutschlands". Zugleich verwies er auf die starke Persönlichkeit der Geehrten. Sie stehe stellvertretend für eine ganze Generation von Frauen, "die nach dem Krieg nicht jammerten, nicht aufgaben, sondern anpackten", und für das Land viel geleistet hätten. Loki Schmidt zeichne sich durch eine ganz besondere Grundhaltung aus: "Ihr Anliegen sind nie die großen, majestätischen Bäume gewesen, sondern die kleinen Pflanzen, die Gefahr laufen, übersehen zu werden." Wie für diese kleinen Pflanzen habe sie stets ein großes Herz auch für die sogenannten kleinen Leute.

Loki Schmidt dankte beiden Politikern für dieses Lob jeweils mit einem herzlichen Kuss. Und 200 geladene Gäste bezeugten ihre Hochachtung für die Geehrte mit stehenden Ovationen. Für viele war nicht nur die Ehrenbürgerwürde für Loki Schmidt überfällig, sondern auch, dass eine solche Ehrung wieder einmal einer Frau zuteil wurde.

"Jetzt wird endlich die Ungerechtigkeit, dass neben 30 Männern bisher nur drei Frauen die Ehrenbürgerschaft erhielten, ein wenig gemildert", sagte Helmut Greve. Dem pflichtete auch Uwe Seeler bei: "Das finde ich sehr, sehr gut. Ich bin ja schon von der Familie her ein Typ, der gut mit Frauen umgehen kann. Loki vertritt Hamburg vom Feinsten."

Auch nach Ansicht der Hamburger Bischöfin Maria Jepsen war die Ehrung für Loki Schmidt längst überfällig: "Sie hat das wirklich in besonderer Weise verdient. Früher gab es kaum Frauen, die dafür in Frage kamen, aber heute gibt es ganz hervorragende Frauen", sagte Jepsen, die 1992 als weltweit erste Frau in ein Bischofsamt gewählt worden war. Und Hamburgs Ex-Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) war überzeugt: "Loki Schmidt ist einfach eine Lehrerin des Volkes. Solche Frauen gibt es so gut wie gar nicht, aber Loki gibt es."

(DDP)
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