Nach Missbrauch-Affäre um Ex-Partner Linda de Mol dachte an Karriere-Ende

Hilversum · Der damalige Lebenspartner der niederländischen Showmasterin Linda de Mol soll mehrere Frauen sexuell belästigt haben. Der Skandal hatte auch Konsequenzen für de Mol - von den Übergriffen habe sie jedoch nicht gewusst.

Die holländische TV-Moderatorin Linda de Mol und ihr damaliger Partner Jeroen Rietbergen.

Die holländische TV-Moderatorin Linda de Mol und ihr damaliger Partner Jeroen Rietbergen.

Foto: dpa/Remko De Waal

Die niederländische TV-Starmoderatorin Linda de Mol (58) hat nach der Missbrauch-Affäre ihres Ex-Partners ernsthaft erwogen, ihre Karriere zu beenden. „Ich hab mich gefragt - und das tu ich immer noch - ob ich nicht ganz mit meiner Arbeit stoppen muss“, schrieb de Mol in der neuesten Ausgabe ihrer Zeitschrift „Linda“ (Mittwoch). Durch den Skandal sei sie in einem „Albtraum“ gelandet, es sei „die schwerste Zeit meines Lebens“ gewesen, schrieb die Moderatorin, die in Deutschland mit der TV-Show „Traumhochzeit“ bekannt wurde. „Es fühlte sich an, als ob ich von hinten einen Schlag mit einem Baseballschläger bekommen hatte.“

Im Januar war bekannt geworden, dass Dutzende junge Frauen Opfer von sexuellen Übergriffen bei der Casting-Show „The Voice of Holland“ wurden. Prominente Musiker, darunter der damalige Lebenspartner von de Mol, hatten die Frauen belästigt oder zum Sex gedrängt. Ein Rapper wird der Vergewaltigung beschuldigt. Die Castingshow wurde abgesetzt. Es ist die bisher größte #MeToo-Affäre in den niederländischen Medien.

De Mols Ex-Partner, der langjährige Bandleader Jeroen Rietbergen, hatte den Machtmissbrauch zugegeben. Linda de Mol hatte daraufhin die Beziehung abgebrochen.

Nun wiederholte sie, dass sie nichts von den Übergriffen gewusst habe, „und das schwör ich auf meine beiden Kinder“. Dennoch sei sie Opfer von einem Shit-Storm in den Medien und sozialen Netzwerken geworden. Man habe sie mitverantwortlich gemacht. In dieser schweren Zeit habe sie auch professionelle Hilfe gesucht. Anfang September war die Niederländerin erstmals wieder öffentlich aufgetreten.

(mzu/dpa)
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