US-Schauspieler Oscar-Preisträger Liam Neeson wird 70 und will „aufhören mit Actionfilmen“

London · Das Holocaustdrama „Schindlers Liste“ machte Liam Neeson berühmt. Nach Rollen in „Star Wars“ und „Batman“ erlebt der einstige Charakterdarsteller im Alter eine zweite Karriere als Actionheld. Lange will der nun bald 70-Jährige das jedoch nicht mehr machen.

 Der Hollywood-Star Liam Neeson wird 70.

Der Hollywood-Star Liam Neeson wird 70.

Foto: dpa/Stephane Reix

Liam Neeson kann es nicht lassen. Nach „Blacklight“ kommt mit „Memory“ schon sein zweiter Actionkracher in diesem Jahr in die Kinos. Die Action- und Kampfszenen spielt er gern selbst. „Ich liebe es“, sagte er vor kurzem in der amerikanischen TV-Show „Today“. Am Dienstag (7.6.) wird Liam Neeson 70 und denkt allmählich ans Aufhören.

Dass er auch ein Mann fürs Grobe ist und eine starke physische Präsenz hat, zeigte er schon in jungen Jahren. Als Neunjähriger lernte Neeson das Boxen. In seiner Jugend gewann er als Amateurboxer einige Titel. Später packte der 1,93 Meter große Neeson in der Guinness-Brauerei mit an, für die er als Gabelstaplerfahrer und dann als Lastwagenfahrer arbeitete. Außerdem übernahm er einen Job als Drucker in einem Architekturbüro.

Doch es war die Schauspielerei, die ihm am meisten lag. Schon in der Schule entdeckte er die Leidenschaft fürs Theater. „Es war eine Rettungsleine“, sagte Neeson, dessen Kindheit und Jugend von den Gewaltausbrüchen während des Nordirlandkonflikts geprägt war. In den 80er Jahren wirkte Neeson in vielen TV-Produktionen, Serien und Filmen mit.

Schließlich war es die Rolle als Oskar Schindler in Steven Spielbergs Drama „Schindlers Liste“, die ihn 1993 weltberühmt machte. Für seine Darstellung des deutschen Industriellen, der während des Zweiten Weltkriegs in seiner Fabrik jüdische Arbeiter vor dem Holocaust gerettet hat, wurde Neeson für einen Oscar nominiert.

Seit dem Erfolg von „Schindlers Liste“ gehörte der Mann mit der sonoren Stimme in Hollywood zu den Großen. Nach anspruchsvollen Filmen in den 90er Jahren wie zum Beispiel dem Drama „Nell“ mit Jodie Foster, war Neeson auch in Hollywood-Blockbustern zu sehen. Er spielte den Jedi-Meister Qui-Gon Jinn in „Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung“ und war Batmans Gegenspieler in „Batman Begins“.

Als er 2008 die Rolle als ehemaliger CIA-Agent Bryan Mills in „96 Hours“ übernommen hatte, ahnte Liam Neeson kaum, dass das seiner Karriere noch einmal einen kräftigen Schub verpassen würde. Seit dem Kinoerfolg ist der Brite, der auch die US-amerikanische und die irische Staatsbürgerschaft hat, ein viel beschäftigter Actionstar. „96 Hours“ (Originaltitel: „Taken“) zog zwei Fortsetzungen nach sich. „Unknown Identity“, „Non-Stop“ oder „Ruhet in Frieden“ waren weitere rasante Actionreißer. Das Grundprinzip der Handlung ist immer dasselbe: Neeson allein gegen alle. „Auf einmal hab ich all diese Drehbücher für Actionfilme angeboten bekommen, wo die Hauptfigur 29 ist“, sagte Neeson im „Today“-Interview und lachte. „Ich werde dieses Jahr 70 und komme immer noch damit durch.“

Dass er noch viele weitere Filme im Stil von „96 Hours“ macht, glaubt Liam Neeson allerdings nicht. „Ich glaube, es wird aufhören mit den Actionfilmen“, sagte er im „Today“-Inteview mit Blick auf sein fortgeschrittenes Alter. „Das muss aufhören. Das Publikum ist ja nicht blöd. Ich lasse es irgendwann.“

(dpa/joko)
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