Gerüchte Kuss-Debatte: Wowereit entwürdigt wie Schavan

Berlin (rpo). Küssen muss sein!: Da ist sich Berlins Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) auch nach der Debatte um seinen innigen Kuss mit Dschungelkönigin Desirée Nick ganz sicher. Am Donnerstag gestand er jedoch ein, dass die nachfolgende Debatte diskriminierend und entwürdigend gewesen sei - wie jetzt auch im Fall der CDU-Politikerin Annette Schavan in Baden-Württemberg.

Eine Zeitung hatte aufgrund des Fotos gemutmaßt, der homosexuelle Regierungschef könne "umgedreht" worden sein. Es sei ein "Fehler" gewesen, sich bei dem Kuss so privat zu geben, räumte Wowereit ein. Aber Nick sei eine gute Freundin von ihm und es sei ihm egal, "ob sie aus dem Dschungelcamp kommt oder aus Charlottenburg".

Dass sich daran die Geschmäcker schieden, könne er aber nachvollziehen. Wowereit betonte: "Ich bedauere den Kuss nicht, aber das Foto und was daraus gemacht wurde." Als regierender Bügermeister wolle er sich das Küssen auch in Zukunft nicht verbieten lassen.

Gegen die Kleiderordnung

Außerdem war Wowereit wegen seiner angeblich unkorrekten Anzugsordnung und einer vermeintlich inhaltsschwachen Rede in Asien unter Beschuss geraten. Zu seinem Auftritt vor Managern in Bangkok sagte Wowereit, jeder habe einen persönlichen Kleidergeschmack. Genau wie er habe etwa ein Drittel der Anwesenden einen hellen Anzug getragen statt eines dunklen. Und Reden würden immer subjektiv beurteilt.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort