Erster öffentlicher Auftritt nach zwei Jahren Kevin Spacey überrascht mit Gedichtvortrag in Rom

Rom · Der US-Schauspieler Kevin Spacey ist erstmals seit zwei Jahren wieder öffentlich aufgetreten. Der 60-Jährige, gegen den mehrere Ermittlungen wegen sexueller Übergriffe laufen, trug in einem Museum in Rom ein Gedicht vor.

 US-Schauspieler Kevin Spacey.

US-Schauspieler Kevin Spacey.

Foto: dpa/J.l.cereijido

Das berichtet die Zeitung "La Repubblica" am Sonntag. Spacey habe ein Werk des italienischen Dichters Gabriele Tinti rezitiert. Ein Museumsmitarbeiter bestätigte ebenfalls, dass der zweifache Oscarpreisträger in Rom aufgetreten sei.

Sein Auftritt im Römischen Nationalmuseum sei "unter absoluter Geheimhaltung" geplant und nicht angekündigt worden. Spacey habe Anzug und Krawatte getragen und "ernsthaft und konzentriert" gewirkt, berichtete "La Repubblica". Es sei sein erster Auftritt seit zwei Jahren gewesen. Spacey hatte sich seit Bekanntwerden der Vorwürfe gegen ihn zurückgezogen und war zuletzt nur bei Gerichtsterminen öffentlich in Erscheinung getreten.

Mitte Juli war ein Missbrauchsverfahren gegen den Hollywoodstar eingestellt worden, da das mutmaßliche Opfer die Aussage verweigerte. Gegen Spacey laufen aber in weiteren Fällen Ermittlungen in Los Angeles und London. Diese waren im Zuge der #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt laut geworden.

Mehrere Männer werfen dem Schauspielstar sexuelle Übergriffe vor. Die Anschuldigungen hatten für Spacey schwerwiegende Folgen: Er fiel in der Branche in Ungnade und erlebte einen dramatischen Karriere-Absturz. Unter anderem verlor er seine Hauptrolle in der Netflix-Kultserie "House of Cards".

Der Fall des einstigen Superstars war beispiellos. Seit Herbst 2017 sind in mehr als 30 Fällen Vorwürfe zu sexuellen Übergriffen und Belästigungen gegen Spacey öffentlich vorgebracht worden.

Mitte Juli kam dann eine Wende. Der Strafprozess in Nantucket (US-Bundesstaat Massachusetts) gegen ihn wegen Vorwürfen sexueller Nötigung wurde überraschend eingestellt. Das Verfahren wurde fallen gelassen, weil das mutmaßliche Opfer, ein heute 21-jähriger Mann, nicht vor Gericht aussagen wollte.

(zim/AFP/dpa)
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