Modeschöpfer Karl Lagerfeld „Ich verabscheue Frau Merkel“

Paris · Karl Lagerfeld ist für seine offenen Worte bekannt. In einem Interview kritisiert er nun Angela Merkels Flüchtlingspolitik - und droht damit, die deutsche Staatsbürgerschaft aufzugeben.

 Karl Lagerfeld (Archiv).

Karl Lagerfeld (Archiv).

Foto: dpa/Christian Charisius

„Hatte Merkel es nötig zu sagen, dass man eine Million Migranten aufnehmen muss?“, fragte Karl Lagerfeld in einem Interview des französischen Wochenmagazins „Le Point“. Merkel habe sich ein gutes Image geben wollen, fuhr der Modedesigner fort. Als "Pastoren-Tochter" ertrage Merkel die Verbrechen der Nazis nicht. "Das Paradoxe daran ist, dass Merkel das Böse an die Macht befördert, während sie es reparieren will."

Denn mit der Entscheidung, "eine Million Zuwanderer" in Deutschland aufzunehmen, habe sie der AfD bei den Wahlen im vergangenen Jahr den Weg in den Bundestag geebnet, kritisierte Lagerfeld weiter. Nun säßen "100 dieser Neonazis im Parlament". „Man muss sich an die Geschichte erinnern, die man in Deutschland hat. Ich verabscheue Frau Merkel, dass sie das vergessen hat.“

Mit Blick auf den Rechtsradikalismus sagte Lagerfeld: „Wenn das weitergeht, gebe ich die deutsche Nationalität auf. Ich will nicht Teil dieses Neonazi-Clubs sein.“ Allerdings wolle er auch kein Franzose werden. Er möge Nationen nicht und fühle sich als Kosmopolit - und "hanseatisch", fügte der in Hamburg geborene Chanel-Chefdesigner hinzu.

Lagerfeld hatte bereits Ende vergangenen Jahres Merkel kritisiert und in einem TV-Interview gesagt: „Man kann nicht, selbst wenn Jahrzehnte dazwischen liegen, Millionen Juden töten, um danach Millionen ihrer schlimmsten Feinde kommen zu lassen.“

(wer/dpa/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort