Berlinale-Jury-Präsidentin Isabella Rossellini urteilt nicht gerne

Berlin (RPO). Eigentlich nicht die besten Voraussetzungen für ein Jury-Mitglied: Die diesjährige Jury-Präsidentin der Berlinale, Isabella Rossellini (58), fällt nicht gerne Urteile. "Es ist die ewige Frage: Gibt es wirklich den besten Film des Jahres? Natürlich nicht", sagte die Schauspielerin und Regisseurin.

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Sinn und Zweck von Festivals sei es, die Filmgemeinde zusammenzubringen, sich kennenzulernen, auszutauschen und sich als Gemeinschaft zu fühlen. "Ich mag eigentlich nicht urteilen", sagte Rossellini der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Ein Regisseur oder Schauspieler, der eine Auszeichnung erhält, zum Beispiel den Berliner Bären, wird für die nächsten drei Jahre Arbeit haben. Es wird deshalb schwierig werden zu entscheiden."

Auf ihre Aufgabe freue sie sich vor allem, weil sie als Jury-Mitglied endlich auf einem Festival auch die Möglichkeit habe, "überhaupt einmal" Filme zu sehen. "Als Schauspieler oder Regisseur ist man während eines Festivals sonst praktisch völlig abgeschottet von der Außenwelt. Man gibt den ganzen Tag nur Interviews, posiert vor den Kameras, gibt wieder Interviews, bis zu 45 am Tag." Es sei überall die gleiche Prozedur. "Man bekommt von den Festspielen nichts mit und reist mit dem Katalog nach Hause." Dieses Mal könne sie alles mitbekommen, "das Gesamtpaket sozusagen", betonte Rossellini.

Das Schwierigste seien für sie "die späten Partys, das Essen und der Alkohol". Zu Hause esse sie gedünstetes Gemüse, berichtete die 58-Jährige. "Auf Festivals fühle ich mich bereits nach drei Tagen richtig krank." Festivalleiter Dieter Kosslick achte aber selbst sehr auf seine Ernährung und habe ihr versprochen, sie zu unterstützen.

(apd/jre)
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